Vielfalt im Tank
Sustainable Aviation Fuels (SAF) als Alternative zu fossilen Flugkraftstoffen
Wussten Sie, dass die Klimawirkung des Luftverkehrs zu annähernd der Hälfte aus sogenannten Nicht-CO2-Effekten besteht? Zu ihnen gehören auch Kondensstreifen – der einzige Effekt, der sich mit bloßem Auge am Himmel beobachten lässt. Ein Großteil der Kondensstreifen hat eine wärmende Wirkung auf das Klima. Durch geschickte Flugroutenplanung ließe sich ihre Entstehung reduzieren – mit sofortigem Effekt auf die Klimabilanz des Fliegens.
Eine flexiblere Routenplanung aber hat eine Reihe von Auswirkungen: Fluglotsinnen und -lotsen müssen ad hoc auf geänderte Bedingungen reagieren können. Neue, verbesserte Assistenzsysteme, die am DLR entwickelt werden und die Flugroutenanpassungen in Echtzeit erlauben, können dabei unterstützen. Damit die Systeme belastbare Modellierungen, etwa zu Wetter- und Klimaentwicklungen, zulassen, müssen sie mit Daten gefüttert werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DLR arbeiten an neuen Modellierungstools. DLR-Messtechnik ist außerdem seit 30 Jahren in Maschinen im regulären Passagierbetrieb verbaut und liefert wertvolle Daten über die Zusammensetzung der Atmosphäre.
Um die Klimawirkung des Luftverkehrs deutlich zu reduzieren, reicht es allerdings nicht aus, nur an einer Stellschraube zu drehen. Deshalb nehmen die DLR-Fachleute auch die fossilen Kraftstoffe in den Blick. Sie forschen an nachhaltigen Flugkraftstoffen, sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF). Diese könnten sowohl die CO2-Emissionen als auch die Kondensstreifenbildung mindern. Warum und wie die schon heute produzierte Menge an SAF bereits eine Wirkung entfalten und wie der Markthochlauf der Kraftstoffe in Zukunft aussehen könnte, erfahren Sie in unserem Beitrag zu wichtigen Fragen und Antworten rund um die Treibstoffe der Zukunft.
Und auch in der Raumfahrt gewinnen nachhaltige Treibstoffe eine immer größere Bedeutung: Die Produkte der DLR-Ausgründung InSpacePropulsion Technologies sind weniger toxisch und einfacher zu handhaben als der bisherige Standard. InSpacePropulsion Technologies ist nur ein Beispiel von vielen dafür, wie das DLR Grundlagenforschung über Technologietransfer in den Markt bringt.