Auf Kurs in Richtung Klimaverträglichkeit

Auf Kurs in Richtung Klimaverträglichkeit
Der neueste Zugang der DLR-Forschungsflotte, unterwegs über Bad Tölz an der Isar: Noch deutet nur die Lackierung des Fliegers auf seine zukünftigen Aufgaben hin. Bis Ende 2025 wird das Turboprop-Passagierflugzeug vom Typ Dornier 328 zu einem UpLift-Flugversuchsträger für umweltverträgliche Technologien umgebaut. UpLift soll die Weiterentwicklung aller Technologien unterstützen, die zur Erhöhung der Nachhaltigkeit der Luftfahrt führen. In diesem Rahmen steht das Flugzeug als offene Versuchsplattform zur Verfügung. Dazu werden unter anderem die Turbinen so modifiziert, dass sie mit vollsynthetischen Kraftstoffen (SAF) betrieben werden können. Zum ersten Mal werden Forschende die Luftchemie und die Kondensstreifenbildung eines Turboprop-Flugzeuges, das zu 100 Prozent mit aromatenfreiem SAF betrieben wird, im realen Betrieb analysieren. Aromaten – zyklische Kohlenwasserstoffe – sind ein wesentlicher Bestandteil von Flugzeugtreibstoffen: Sie lassen zum Beispiel die Polymerdichtungen von Tanks aufquellen, um Treibstofflecks zu verhindern. Allerdings sind Aromaten maßgeblich für die Rußbildung bei der Kraftstoffverbrennung im Triebwerk verantwortlich. Folglich verringert aromatenfreies SAF die Rußbildung und damit auch die Bildung von Kondensstreifen. Bei der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA in Berlin vom 5. bis zum 9. Juni 2024 kann UpLift zum ersten Mal besichtigt werden. Hauptzielgruppe für die Nutzung des UpLift-Flugversuchsträgers mit der Kennung D-CUPL ist die deutsche Luftfahrtindustrie – speziell kleine und mittelständische Unternehmen, die über keine eigenen Forschungsflugzeuge verfügen. Bei dem momentan laufenden Um- und Ausbau von D-CUPL zu einem fliegenden Versuchsstand kooperiert das DLR mit der Deutschen Aircraft GmbH. Stationiert wird D-CUPL bei der DLR-Einrichtung Flugexperimente in Braunschweig. UpLift wird im Auftrag des BMWK und im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms gefördert.