Geschichte des Projekts
ROKVISS
Das deutsche Technologie-Experiment ROKVISS (RObotik-Komponenten-Verifikation auf der ISS) diente dem Test von hoch integrierten, modularen Roboter-Komponenten unter den Bedingungen des freien Weltraums. Es wurde entwickelt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Oberpfaffenhofener Institut für Robotik und Mechatronik. Gleichzeitig diente das Experiment zur Demonstration verschiedener neuer Kontrollverfahren, sowohl im automatischen wie auch im so genannten Tele-Präsenz-Betrieb. Die experimentelle Flugeinheit wurde nach dem Start mit einem russischen Progress-Raumschiff im Dezember 2004 im Januar 2005 außen an der Internationalen Raumstation ISS installiert. Dort wurde das Experiment rund fünf Jahre lang betrieben.
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Kontur-1
Das Projekt ROKVISS war ursprünglich für eine Laufzeit von einem Jahr geplant, denn nach einem Jahr Betrieb im freien Weltraum sollten die Gelenkmodule ihre Tauglichkeit für zukünftige On-Orbit-Servicing-Missionen unter Beweis gestellt haben. Nachdem nach einem Jahr Hard- und Software auf der ISS noch einwandfrei funktionierten, wurde eine Möglichkeit gesucht, den Experimentbetrieb zu verlängern. Im Rahmen des Projekts KONTUR-1 wurde die Fernsteuerung des ROKVISS-Roboters außer vom DLR in Oberpfaffenhofen auch von unserem Projektpartner, dem Russian State Scientific Center for Robotics and Technical Cybernetics (RTC) in St. Petersburg, betrieben. Der Betrieb an Bord der ISS (Ein-/Ausschalten von ROKVISS-Bordrechner und S-Bandfunkanlage CUP) wurde vom Institut für Robotik und Mechatronik gemeinsam mit RKK-Energia in Moskau geplant und durchgeführt. Die schnelle S-Bandverbindung zur ISS wurde über die Antennen des GSOC in Weilheim realisiert, während die Datenanbindung nach St. Petersburg über Internet lief. Die russischen Kollegen waren hauptsächlich an der Erprobung der Echtzeitsteuerung über Internet interessiert.
Am Ende des Projekts KONTUR-1 wurden die ROKVISS Gelenkeinheiten in einer Sojuskapsel zurück zur Erde gebracht und im Institut für Robotik und Mechatronik genauestens untersucht. Diese Untersuchung hat ergeben, dass die beiden Robotergelenkeinheiten den Einsatz im freien Weltraum ohne Probleme überstanden haben und alle verwendeten Materialien und Komponenten für spätere Systeme Verwendung finden können.