ROKVISS

ROKVISS zielte darauf ab, eine Basis für neue Leichtbau-Robotikelemente zu bilden und neue Roboterhardware und leistungsfähige Steuerungskonzepte im realistischen Missionsbetrieb zu testen und zu verifizieren.

  
Laufzeit
2005-03-22 bis 2010-11-02
Projektpartner
Akronym
Robotikkomponenten-Verifikation auf der ISS (ROKVISS)
Anwendungsfelder
Weltraumrobotik, konzipiert für Reparatur- und Montagearbeiten im freien Weltraum, Technologieentwicklung für neue Leichtbau-Robotikelemente

Projektdetails

Während des fünfeinhalb-jährigen Einsatzes (2005–2010) absolvierte das sieben Kilogramm schwere System ROKVISS über 500 Tests im Weltraum. Mit seinen zwei Gelenken, einem Metallfinger und zwei integrierten Kameras führte ROKVISS präzise Arbeiten im All aus.

Für Reparatur- und Wartungsarbeiten an Satelliten verfügt das System über einen Tele-Operationsmodus, wobei dem Operator das Gefühl gegeben wird, die Arbeit direkt am entfernten Standort zu erledigen. Während des Überflugs der Sende- und Empfangsantenne in Weilheim (Süddeutschland) konnte das System direkt vom Boden aus im Telepräsenz-Modus ferngesteuert werden. Erstmals wurde dabei ein Roboter im All ohne wesentliche Zeitverzögerung von der Erde aus gesteuert – ein Novum in der Weltraumrobotik.

Getestet wurde beispielsweise, wie präzise sich der Roboterarm mit einem Joystick mit sogenannter Kraftrückmeldung an der ISS steuern lässt. Dabei spürt der Bediener am Boden die Kraft, mit der der Roboter im Weltraum gegen seine Umgebung drückt. Darüber hinaus untersuchten die Ingenieure auch, welche Energie ROKVISS bei der Bewegung aufnimmt und wie sich die Reibung der Lager und Getriebe über längere Betriebszeiten im freien Weltraum verhält.

Durch das erfolgreich durchgeführte Projekt hat das DLR seine internationale Spitzenstellung auf dem Gebiet der Raumfahrt-Robotik eindrucksvoll untermauert.

Die Kosten für das Experiment ROKVISS beliefen sich auf 11,5 Millionen Euro einschließlich 3,5 Millionen Euro für Start, Montage und Betrieb auf der ISS, was durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wurde.