Professor Dr.-Ing. Gerd Hirzinger mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet
Professor Dr.-Ing. Gerd Hirzinger hat am 28. April 2004 in München das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Überreicht wurde es aus der Hand des Staatssekretärs Hans Spitzner – in Vertretung des bayerischen Wirtschaftsministers Dr. Otto Wiesheu. Prof. Hirzinger hat das Oberpfaffenhofener DLR-Institut für Robotik und Mechatronik zu einem der international anerkanntesten und größten Institute für angewandte Forschung auf diesem Themengebiet gemacht. Schwerpunkt der Arbeiten ist die Raumfahrt-Robotik. So schickte das Institut 1993 mit der Spacelab D2-Mission erstmalig einen von der Erde ferngesteuerten Roboter ROTEX in den Weltraum und vollbrachte damit eine weltweit anerkannte Pionierleistung. Derzeit wird bereits die Entwicklung von Service-Robotern als „verlängerter Arm des Menschen im All“ vorbereitet, unter anderem mit einem Demonstrationsexperiment ROKVISS auf der internationalen Raumstation zum Ende dieses Jahres.
Prof. Hirzingers Institut wurde aber auch durch spektakuläre Technologie-Transfers in erdgebundene Anwendungen bekannt, durch die zahlreiche industrielle Arbeitsplätze geschaffen wurden. So ist die DLR-Space-Mouse heute die weltweit populärste 3D-Mensch-Maschine-Schnittstelle. Auch am Aufstieg des deutschen Industrieroboter-Herstellers KUKA zur Nr. 3 der Weltrangliste war das Institut maßgeblich beteiligt. Prof. Hirzinger hat sich in den vergangenen Jahren unermüdlich für die Stärkung der Mechatronik (die Integration von Maschinenbau, Elektronik und Informations- bzw. Computer-Technik) als Schlüsseltechnologie unserer künftigen Industriegesellschaft eingesetzt und ist daher auch Sprecher des bayerischen Kompetenznetzwerks für Mechatronik, einem wichtigen Projekt der bayerischen High-Tech-Offensive.
Eine Reihe von viel beachteten mechatronischen Entwicklungen wurden in den letzten Jahren aus dem Institut bekannt – etwa die ultraleichten Roboterarme und mehrfingrigen künstlichen Hände, im Bereich der Medizintechnik ein preisgekröntes künstliches Herz sowie das Konzept eines zukunftsweisenden Chirurgie-Robotik-Systems. Aber auch in der Flugzeug- und Fahrzeug-Technik kann das Institut beeindruckende Ergebnisse vorweisen, so zum Beispiel eine „intelligente Keilbremse“, für die die Ausgründer-Firma eStop kürzlich auf der Hannover-Messe von Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Forschungsministerin Edelgard Bulmahn den HERMES-Award für die innovativste deutsche Produktentwicklung erhalten hat. Prof. Hirzinger hat zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten, u. a. den Leibniz-Preis als höchstrangigen deutschen Forschungspreis und den Beckurts-Preis für die Technologie-Transfer-Erfolge.