13. Juni 2022

Highlights auf der automatica 2022

Credit:
PR

Von 21. bis 24. Juni 2022 zeigt das Institut für Robotik und Mechatronik im Rahmen der automatica 2022, Highlights und Sonderprojekte aus der Robotikforschung.

Nachdem die Fachmesse für intelligente Automation und Robotik im Jahr 2021 wegen der COVID 19 Pandemie digital unter dem Namen automatica sprint stattgefunden hat, findet 2022 wieder eine Präsenzmesse statt. Hauptthemen des Instituts sind die Fabrik der Zukunft und das Pflegeassistenzprojekt SMiLE.

Fabrik der Zukunft

Das Ziel des Projekts Factory of the Future Extended – Fabrik der Zukunft ist die digitale Transformation robotergestützter Produktionsprozesse. Gezeigt wird das im Projekt entwickelte flexible Produktionsnetz, das aus mehreren variablen Arbeitsstationen besteht. Die variablen Arbeitsstationen sind modular aufgebaut und bestehen aus einem Unterbau und dem Roboterarm SARA. Je nach Anforderung kann das modulare System im Hinblick auf Position der Komponenten und der geeigneten Werkzeuge angepasst sowie schwierige Aufgaben dank der speziellen Kraftsensorik des Roboterarms intuitiv durch Vormachen programmiert werden.

Ebenfalls zu diesem Projekt gehören die Systeme Swarmrail und FlappyBot. Die Besonderheit von Swarmrail ist die Kombination von omnidirektional agierenden mobilen Einheiten mit einem gitterförmigen Schienensystem, das an der Decke angebracht wird. Hierdurch kann der deckennahe Raum optimal genutzt werden, es können mehrere mobile Einheiten gleichzeitig eingesetzt werden und ist daher eine innovative Lösung für Industrie, Logistik oder auch vertikal Farming. Diese Idee wurde im System FlappyBot weiterentwickelt, welche mehrere Einheiten umfasst, die kooperieren und kabellos, autonom mobil sind. Einsatzgebiet könnte in der Zukunft die Herstellung von großen, flächigen Faserverbundstrukturen für Verkehrsflugzeuge sein, die im Fiberplacement – Verfahren hergestellt werden.

Rund um das Thema Logistik geht es auch bei dem Hybridgreifer. Der Hybridgreifer ist eine Weiterentwicklung der DLR Clash. Der Vorteil bei diesem Greifer besteht darin, dass Gegenstände einfacher aus vollen Kisten gelöst werden können, als mit einem Zweifingergreifer, da diese von oben angesaugt werden können. Anders als bei reinen Vakuumgreifern kann jedoch bei dem Hybridmodell auch eine Plastikschale angehoben werden, da er auch über zwei Fingermodule verfügt.

Assistenzrobotik

Mit David präsentiert das DLR – Institut für Robotik und Mechatronik einen anthropomorphoben Roboter, der nach menschlichem Vorbild entwickelt wurde. David besitzt im Moment zwei Arme, einen Torso, einen Hals und einen Kopf und wird fortlaufend zu einem kompletten, humanoiden Roboter erweitert, damit er in einer für Menschen gemachten Umgebung eingesetzt werden kann. Dazu soll David in Bezug auf Größe, Kraft und Geschicklichkeit so menschlich wie möglich werden. Das mechatronische Konzept von David basiert auf leistungsstarken und effizienten bürstenlosen Motoren, die mit hoch integrierter Leistungs- und Digitalelektronik im Roboter kombiniert sind. Die Hände sind bei hoher Leistungsfähigkeit schlank und leicht. Die geschickte Manipulation von Objekten wird durch eine speziell entwickelte Methode ermöglicht, welche zur Schätzung des Greifzustands die Informationen aus taktiler Sensorik, Propriozeption und visueller Wahrnehmung verbindet.

Neue Technologien für den Menschen können Messebesucher auch rund um das Pflegeassistenzprojekt SMiLE (Servicerobotik für Menschen in Lebenssituationen mit Einschränkungen) erkunden. Das SMiLE-"Ökosystem" für robotische Pflegeassistenz besteht aus verschiedenartigen robotischen Systemen wie dem humanoiden Roboter Rollin‘ Justin und dem Rollstuhlroboter EDAN. Zusätzlich zu der Weiterentwicklung der autonomen Fähigkeiten der Roboter, wird im Rahmen des Forschungsprojektes SMiLE2gether derzeit untersucht, wie ein Kontrollzentrum die Einsatzmöglichkeiten der Roboter durch Unterstützung aus der Ferne erweitern kann. Zu diesem Zweck wurde nun ein erster Prototyp für ein Kontrollzentrum eingerichtet, aus dem die DLR-Robotersysteme unter anderem mittels haptischer Teleoperation ferngesteuert werden können.

Der DLR-Messeauftritt führt nicht zuletzt zum MIRO Innovation Lab, dem Kompetenzzentrum für Medizinrobotik. Dort erhalten Medizintechnikhersteller, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, Expertise bei der Entwicklung neuer Robotersysteme. Dazu gehört auch der Zugang zur institutsteigenen Forschungsplattform MIRO mit verschiedenen Roboterarmen für chirurgische Eingriffe. Als Schnittstelle zwischen Industrie, Forschung und klinischen Partnern steht das Innovation Lab-Team für Fragen und Gespräche zu Produktentwicklungen im Rahmen der automatica 2022 zur Verfügung.

Zusätzlich sind auch zahlreiche DLR Spin-offs auf dem diesjährigen Stand DLR Stand auf der automatica 2022.

Sie finden uns in Halle B4 Stand 318 und auf der Sonderausstellungsfläche Stand 218.

Sollten Sie in diesem Jahr nicht persönlich auf die automatica 2022 anwesend sein können, laden wir Sie ein, unsere Forschungslabore virtuell mit der 360°Tour zu besuchen.

Kontakt

Lioba Suchenwirth

Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Robotik und Mechatronik
Institutsentwicklung und Zentrale Aufgaben
Münchener Straße 20, 82234 Oberpfaffenhofen-Weßling
Tel: +49 8153 28-4292