TORO für die Flugzeugproduktion der Zukunft
Im Rahmen des EU-Projektes COMANOID fand von 7. Februar bis 21. Februar 2019 eine zweiwöchige Experimentalkampagne unter realistischen Produktionsbedingungen statt.
In dem europäischen Kooperationsprojekt COMANOID unter der Leitung des französischen Forschungszentrums CNRS wird die Verwendung zweibeiniger, humanoider Roboter für die Flugzeugindustrie untersucht. Um mitunter auch schwer zugängliche Bereiche in Flugzeugen zu erreichen, ist es erforderlich, sich während der Montage mit allen Gliedmaßen innerhalb der Flugzeughülle abzustützen. Dies ist für Menschen anstrengend und nicht ergonomisch. Durch die Roboter können spezielle Halterungen, sogenannte brackets, an nur schwer zugänglichen Stellen angebracht werden. Hierfür müssen die Roboter sich über die integrierte Sensorik in der Flugzeughülle zurechtfinden und die Halterungen komplett autonom holen und im Flugzeug montieren. Da die Roboter zukünftig mit Menschen zusammenarbeiten sollen, müssen hier insbesondere die Sicherheitsaspekte beachtet werden.
„Es ist weltweit das erste Mal, dass komplexe beinbasierte humanoide Roboter für eine derartige Aufgabe unter realistischen Produktionsbedingungen in der Flugzeugindustrie zum Einsatz kommen. Unter den beteiligten Wissenschaftlern ist ein entsprechender Pioniergeist zu spüren, und wir freuen uns über den erfolgreichen Ablauf des Experiments“ so Christian Ott des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik.
Seit vier Jahren arbeitet das DLR-Laufroboterteam zusammen mit französischen und italienischen Wissenschaftlern an zwei humanoiden Robotern: Dem drehmomentgeregelten Roboter TORO und dem positionsgeregelten Roboter HRP4 des japanischen Herstellers Kawada. Als zentrale Forschungsinhalte trägt das DLR seine Technologie zur drehmomentenbasierten Multikontaktregelung und zur Gangstabilisierung bei.