Kontur-2: Genauigkeit und Geschicklichkeit sind gefragt
Mit voller Konzentration bewegte Kosmonaut Oleg Kononenko am Dienstagnachmittag den Kontur-2-Joystick auf der ISS und spürte die Kontaktkräfte des Roboters am Boden. Bereits während des Kosmonautentrainings im Winter 2014 am Institut für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen hatte er die verschiedenen Aufgaben mit dem Joystick geübt. In jedem Orbit werden dieselben Aufgaben in jeweils unterschiedlicher Reihenfolge durchgeführt: Mit Genauigkeit und Geschicklichkeit muss der Kosmonaut agieren, um am Versuchsaufbau beispielsweise ein vorgegebenes Ziel anzufahren oder Konturen mit minimalen Kontakt nachzufahren.
Dadurch, dass die Aufgaben in der Regel in jedem Orbit wiederholt werden, verspricht sich das Kontur-2-Projektteam unter anderem Erkenntnisse über die Qualität des „Force-Feedback” in Raumfahrtkommunikationen bzw. Telepräsenz, aber auch über den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Handhabung des Joysticks im Weltall. „Nur so können wir zu einem belastbaren Ergebnis kommen, das uns dann erlaubt, unsere telerobotischen Systeme weiterzuentwickeln, um beispielsweise Mars- oder Mondhabitate vom Orbit aus zu errichten“ sagt Bernhard Weber, der im Projektteam vor allem für das Versuchsdesign zuständig ist. „Wir sind gespannt, welche Erkenntnisse die nächsten Orbits im Oktober bringen und welche Unterschiede wir zu den aktuellen feststellen können.“