RM-Wissenschaftlerin im KI-Newcomerin 2019 Finale
Mit dem Projekt #KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute, morgen, will die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) den Blick auf junge engagierte KI-Forscherinnen und -Forscher aller Disziplinen lenken. Dafür zeichnet die GI im Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 10 herausragende KI-Newcomer*innen aus.
Zwei Wissenschaftlerinnen des Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) stehen im Finale:
Annette Hagengruber und Xiangyu Zhuo.
Annette Hagengruber hat an der FH Oberösterreich Medical Engineering Studiert und ist für die Masterarbeit ans DLR gegangen. Hier arbeitet sie in der Assistenzrobotik und in der Gruppe für adaptive Bio-Interfaces. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Roboterassistenten EDAN (EMG-controlled Daily AssistaNt): zum einen die Weiterentwicklung und Implementierung von Teilautonomie, bei der ein Anwender durch EDAN bei alltäglichen Aufgaben wie Essen und Trinken stets unterstützt wird. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, dass der Nutzer zu jeder Zeit die Entscheidungsfreiheit besitzt.
Zum anderen entwickelt die Wissenschaftlerin mit ihre Kollegen ein Interface, wodurch Menschen mit sehr starken Bewegungseinschränkungen die Möglichkeit wiedererlangen sollen, einen Roboterassistenten steuern zu können.
Xiangyu Zhuo arbeitet seit Oktober 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am DLR. Im März 2019 promovierte sie an der Technischen Universität München, davor studierte die Wissenschaftlerin an der Wuhan Universität in China Photogrammetrie. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Identifizierung von Straßenmarkierungen und Gebäuden, um eine Stadtkarte für Anwendungen in den Bereichen autonomes Fahren, Verkehrsmanagement und Stadtplanung zu erstellen.
Xiangyu Zhuo: „Mit meiner Leidenschaft für KI bin ich motiviert, innovative Lösungen für reale Probleme zu entwickeln. Eine Herausforderung für die KI-Forschung ist der Mangel an annotierten Trainingsdaten. Ich habe ein neuartiges Verfahren entwickelt, um automatisiert Bildannotationen zu erzeugen, die eine vergleichbare Genauigkeit wie manuelle Annotationen aufweisen. In einem Projekt zur Verkehrs- und Katastrophenüberwachung nutze ich neuronale Netze, um semantische Informationen aus Daten von Flugzeugen und unbemannten Luftfahrzeugen zu extrahieren. Die Fusion mehrstufiger Information erhöht die detaillierte Szenenkenntnis und ermöglicht so eine schnelle Reaktion in Notsituationen in nahezu Echtzeit.“
Annette Hagengruber: „Bislang habe ich die Fähigkeiten von EDAN nur mit Personen mit Spinaler Muskelatrophie getestet. In einem weiteren Projekt wird die Forschung auch auf die Pflege im Allgemeinen erweitert. Hierfür planen wir Untersuchungen die vor Ort in einem Pflegeheim durchführen werden sollen. Dabei wollen wir nützliche Anwendungsfälle für Robotik und KI im Kontext der Altenpflege erarbeiten. KI erschafft eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten die wir nutzen können, um unsere Assistenzsysteme intelligenter, intuitiver und für reale Umgebungen robuster zu machen. Allerdings muss an dieser Stelle KI auch richtig eingesetzt werden. Es ist nochmal ein großer Unterschied zwischen Anwendung im Labor und in der „echten Welt“. Ich arbeite daran KI und Roboter zu vereinen und diese in reale Anwendungen zu überführen. Diesen Herausforderungen stelle ich mich gerne um am Ende nützliche und sinnvolle Technologien zu entwickeln.“