VERITAS

NASA-Venussonde VERITAS
Künstlerische Darstellung des NASA-Orbiters VERITAS (Venus Emissivity, Radio science, InSAR, Topography, And Spectroscopy) in der Venusumlaufbahn. Der Start der Mission ist 2031 geplant. Das DLR steuert mit dem „Venus Emissivity Mapper“ (VEM) eines von drei Instrumenten bei. VERITAS wird drei Jahre lang die Mineralogie und Topographie der Venusoberfläche kartieren. Hauptziel der Mission ist es, herauszufinden, warum sich die Venus ganz anders als die Erde entwickelt hat und ob es in der Frühzeit des Planeten vielleicht doch auch eine Zeit lang Wasser auf dem Planeten gegeben hat.
Credit:

NASA/JPL-Caltech

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Venus Emissivity, Radio Science, InSAR, Topography, and Spectroscopy (VERITAS) ist eine NASA-Mission im Rahmen des Discovery-Programms unter der Leitung des Jet Propulsion Laboratory der NASA.

Wie entwickelte sich die Venus zu einer schwefelhaltigen "Hölle", während sich unser Heimatplanet Erde zum einzigen uns heute bekannten lebensfreundlichen Ort im Weltraum wandelte? Hinsichtlich Größe, Zusammensetzung und Sonnenenergie ist die Venus von allen bekannten Planeten, Monden und Exoplaneten der erdähnlichste Himmelskörper. Zudem umkreist sie die habitable Zone der Sonne, die zwar gegenwärtig nicht habitabel ist, es aber in der Vergangenheit gewesen sein könnte. Was macht Gesteinsplaneten bewohnbar? Auf der Erde sind die Kontinente, bestimmte geologische Aktivitäten, die Subduktion und der starke Wärmefluss wichtig. Gibt oder gab es diese Prozesse auch auf der Venus? Sind sie aktiv? VERITAS wird unser Wissen darüber, wie sich die Planeten Venus und Erde auseinanderentwickelt haben und wie die Venus ihr Potenzial als lebensfreundliche Welt verloren hat, erheblich erweitern.

Jahrzehntelang ging man davon aus, dass sich die Venus von der Erde unterscheidet, weil es im Inneren kein Wasser gibt, wodurch keine Plattentektonik möglich ist. Daten der ESA-Mission Venus Express (VEX) deuten jedoch darauf hin, dass die großen Hochebenen der Venus mit Kontinenten vergleichbar sind, woraus sich schließen lässt, dass bei deren Entstehung Wasser vorhanden gewesen sein könnte. Neue Theorien über die flüchtigen Stoffe der Venus entstammen der Erkenntnis, dass Kometen im Vergleich zu Planetesimalen relativ wenig zu den  Gasen eines Planeten beitrugen, sodass in der Frühzeit der Gesteinsplaneten dort vermutlich Wasser vorhanden war. In der Tat könnte die Venus im Inneren mehr Wasser verbergen als die Erde. Diese grundlegende Idee über die Entstehung des Sonnensystems und der Planeten wird mit VERITAS überprüft werden.

In einem Zeitraum von etwa dreieinhalb Erdenjahren wird die Sonde sechs synergetische Datensätze mit noch nie dagewesener Abdeckung, Auflösung und Genauigkeit und einem Gesamtumfang von über 19 Tb erzeugen. Vier Datensätze werden mit dem vom JPL beigestellten Experiment Venus Interferometric Synthetic Aperture Radar (VISAR), einem X-Band Dual-Antenna SAR, erfasst. Die Übertragung der wissenschaftlichen Daten zur Erde erfolgt über das Kommunikationssystem im X-/Ka-Band, über das auch der Datensatz zum Schwerefeld  gewonnen wird.

Mit dem Venus Emissivity Mapper (VEM) des DLR werden multispektrale Oberflächenbilder in den Wellenlängen des Nahen Infrarot aufgezeichnet. VEM ist das erste Instrument, das speziell für einen Venus-Orbiter entwickelt wurde, um die Venusoberfläche in Atmosphärenfenstern bei etwa 1 µm zu kartieren. Bei der Unterstützung des Experiments kommen die einzigartigen Laborkapazitäten der Abteilung Planetare Labore für die Spektroskopie der Venusoberfläche zum Tragen.

Hardware-Beteiligung des DLR-Instituts für Planetenforschung

Wissenschaftliche Beteiligung des DLR-Instituts für Planetenforschung

  • Venus Emissivity Mapper (VEM)
  • Radiowissenschaftliches Instrument

Weitere DLR Beteiligung

Institut für Optische Sensorsysteme

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