Planetengeologie
Die Abteilung Planetengeologie untersucht die festen Oberflächen von Planeten, Monden und der kleinen Körper im Sonnensystem. Dazu werden geologische Analysen und Kartierungen erstellt, die das heutige Erscheinungsbild festhalten, woraus sich Entstehung und Entwicklung der untersuchten Landschaften in Raum und Zeit ableiten lassen.
In Form und Aussehen der Gesteinsoberflächen spiegeln sich verschiedene endogene und exogene Prozesse wieder. Bei den endogenen Prozessen liegt das Augenmerk im Wesentlichen auf der Untersuchung magmatischer und tektonischer Ereignisse. Bei den exogenen Prozessen wird die Wechselwirkung der Oberflächen mit Atmosphären, Hydrosphären (Wasser und Eis), Exosphären und Strahlung untersucht, vor allem aber auch die morphologische Wirkung und die damit einhergehende Erzeugung und Umverteilung von Oberflächenmaterial (Regolith) durch Impakte im Verlauf der 4,5 Mrd. Jahre langen Geschichte des Sonnensystems.
Für diese wissenschaftlichen Untersuchungen werden mit Raumsonden gewonnene Fernerkundungsdaten (vorwiegend durch Kameras, Spektrometern, Laseraltimetern und Radar), aber auch in-situ Messungen von stationären oder mobilen Landemissionen ausgewertet. Terrestrische Feldstudien liefern wertvolle Analogbeobachtungen. Die Planetengeologie hat große Schnittmengen mit der Planetengeophysik, der Mineralogie und – insbesondere bei den Planeten Mars und Venus – der Klima- und Atmosphärenforschung.
Ziel ist es, die geologische Entwicklung der untersuchten planetaren Körper von ihrer Entstehung bis zum heutigen Tag zu verstehen. Dieses Verständnis trägt dazu bei, Informationen über die frühe Erde zu gewinnen, von deren geologischer Vergangenheit heute kaum noch Spuren sichtbar sind. In diesem Kontext spielt auch die Abschätzung einer potentieller Habitabilität dieser Körper eine zunehmend wichtige Rolle.
Schlüsselkompetenzen der Abteilung
- Morphologische, spektrale und photometrische Analyse von Fernerkundungsdaten.
- Durchgängiger Betrieb von Instrumenten im Weltraum, von der Beobachtungsplanung bis zur abschließenden Datenarchivierung.
- Kartografische Kommunikation, räumliche Datenbanken und Wiederverwertung von Forschungsdaten.
- Feldarbeit in analogen terrestrischen Umgebungen: geologische und technische Untersuchungen