Extrasolare Planeten und Planetensysteme

Proxima Centauri b vor seinem Mutterstern
Künstlerische Darstellung von Proxima Centauri b vor seinem Mutterstern. Im Hintergrund ist das Doppelsystem Alpha Centauri zu sehen. Der Planet ist mindestens 1,27-mal schwerer als die Erde und ein sehr interessanter Fall für Habitabilitätsstudien.
Credit:

ESO/M. Kornmesser

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Extrasolare Planeten stellen das Sonnensystem in den Kontext einer großen Anzahl von Planetensystemen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Viele extrasolare Planeten weisen Eigenschaften auf, die im Sonnensystem nicht zu finden sind, weshalb Theorien zur Planetenentstehung und -entwicklung überprüft werden müssen. Ob die Entwicklung der Planeten und Monde im Sonnensystem typisch für ihre Klasse von Objekten ist oder nicht, ist noch unbekannt. Ein Schlüsselelement dieses Forschungsthemas ist die Suche nach kleinen, terrestrischen Planeten in den habitablen Zonen um die Sterne, die sie umkreisen und deren Charakterisierung. Insbesondere die Bestimmung der Beschaffenheit der gefundenen Planeten in Bezug auf ihre mittlere Dichte, ihr Alter und ihre Atmosphären ist von entscheidender Bedeutung, um unsere Erde in einen Kontext zu stellen und festzustellen, ob die Erde vergleichsweise einzigartig ist oder nicht.

Das Institut hat an der ersten speziellen Weltraummission zur Suche nach extrasolaren Planeten - der französisch-internationalen Mission CoRoT - mitgewirkt und war an der ersten sicheren Entdeckung eines terrestrischen Planeten außerhalb des Sonnensystems, CoRoT-7b, beteiligt. Das Institut trägt mit Hardware und Datenanalyse zu ESAs erster kleinen Mission CHEOPS bei, die bekannte Exoplaneten durch präzise Photometrie charakterisiert. Darüber hinaus leitet das Institut das internationale Instrumentenkonsortium der ESA-M3-Mission PLATO, die der Entdeckung und Charakterisierung von Kleinplaneten in habitablen Zonen sonnenähnlicher Sterne dient. Die Beteiligung an der Datenanalyse des NASA-Satelliten TESS sowie Beobachtungen mit erdgestützten Teleskopen für die Suche nach Exoplaneten ergänzen das breite Spektrum der Expertise des Instituts auf diesem Gebiet.


Die Vielfalt der im Universum vorkommenden Planeten stellt unser Verständnis der Planetenentstehung und -entwicklung auf den Prüfstand. Es müssen neue Methoden entwickelt werden, um die statistischen Informationen über die Eigenschaften der Planeten zu interpretieren, die im Zuge der Planetensuche entdeckt werden. Das DLR Institut für Planetenforschung befasst sich mit der Entwicklung von numerischen Modellen, um die Entwicklung von Planeten mit einem statistischen Ansatz zu untersuchen.