Houston meldet sich wieder und fragt nach dem genauen Ort, an dem das Seismometer aufgestellt wurde (Bild). Es diente der Messung von Mondbeben, was Aufschluss über das Innere des Mondes gab. Das Instrument war so empfindlich, dass es sogar die Schritte der Astronauten aufzeichnete. Bei Apollo 11 arbeitete es zwar nur 3 Wochen. Spätere Seismometer funktionierten aber bis zu 8 Jahre lang und zeichneten insgesamt über 12.000 Ereignisse auf – oftmals tiefe Beben, die durch die Gezeitenwirkung der Erdanziehung ausgelöst wurden, die das Mond-Innere verformt. Ein anderes Instrument ist der Reflektor – im Prinzip ein Spiegel für Laserstrahlen, die von der Erde aus auf den Mond gerichtet werden. An der Signallaufzeit (mit Lichtgeschwindigkeit hin und zurück) kann man seitdem die exakte Entfernung des Mondes ermitteln. Dabei ist zu bedenken, dass die Distanz leicht variiert: Von etwa 360.000 bis 405.000 Kilometer. Denn die Mondbahn ist nicht kreisrund und auch die Anziehungskraft anderer Himmelskörper (vor allem der Sonne) sowie die ungleiche Masseverteilung im Erdinneren spielen eine Rolle. Und man kann damit auch ein anderes Phänomen exakt messen: Der Mond entfernt sich jedes Jahr um etwas mehr als 3 Zentimeter von der Erde. Im Gegenzug verlangsamt sich allmählich die Erdrotation, was dazu führt, dass immer wieder sogenannte Schaltsekunden eingelegt werden müssen. Hinter all dem steckt ein komplizierter Zusammenhang – das Stichwort lautet Drehimpulserhaltung. Vereinfacht in einem Vergleich erklärt: Wenn ein Eiskunstläufer die Arme dicht an den Körper legt, rotiert er schneller, als wenn er die Arme seitlich weit von sich ausstreckt. Also: Je weiter die Masse entfernt ist, desto langsamer die Rotation. Die Arme oder Hände stehen in diesem Bild für den Mond, der Eiskunstläufer für die Erde.