Eine Firma, die vor einiger Zeit im Fernsehen für ihre neuen Farbdrucker werben wollte, hatte sich einen netten TV-Spot ausgedacht: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben da eine Sonde zum Mars geschickt, die nach Leben suchen soll. Nach der Landung zeigt die Bordkamera aber nur eine leere Wüste. Weit und breit kein außerirdisches Leben. Dann aber sieht man als Zuschauer, was sich um die Landestelle herum wirklich abspielt: Da wimmelt es von kleinen grünen Mars-Männchen, die mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Erde kichernd Verstecken spielen! Ohne selbst ins Bild zu kommen, halten sie Farbfotos vor die Kamera, auf denen eben nur die unbelebte Landschaft zu erkennen ist …
Das Ganze erinnert ein wenig an die ersten Landungen unbemannter Sonden auf dem Mars. Da wurden von den Bordinstrumenten verschiedene Bodenproben untersucht und dann die Ergebnisse zur Erde gefunkt. „Kein Leben“, war zusammengefasst das Resultat.
Doch einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machten allen Science-Fiction-Fans wieder Mut. Wenn umgekehrt eine außerirdische Sonde bei uns gelandet wäre, würde sie beispielsweise nachts auf dem leeren Parkplatz eines Supermarktes auch kein Leben finden. Mit anderen Worten: Nur weil wir bisher noch kein Leben auf dem Mars gefunden haben, bedeutet das noch nicht, dass es dort auch kein Leben gibt. Vielleicht haben wir am falschen Ort gesucht. Oder nicht tief genug gegraben. Denn graben wird man wohl müssen, wenn man auf dem Mars wenigstens nach ganz einfachen Lebensformen wie Bakterien suchen will. Unter der Oberfläche, so vermuten Planetenforscherinnen und -forscher, wäre im sogenannten Permafrost – also in gefrorenen Schichten, in denen es auch Wasser oder Wasser-Eis geben könnte – einfaches Leben denkbar.
Früher nass, heute trocken …
Wasser ist eine der Voraussetzungen für Leben, wie wir es kennen. Und auf dem Mars – der heute eine trockene Wüste ist – hat es ganz eindeutig früher einmal große Wasservorkommen gegeben. Die Spuren ausgetrockneter Flussläufe beweisen das.
Vielleicht gab es dort sogar Ozeane. Über die Jahrmillionen ist das Wasser verschwunden: teils verdunstet und ins Weltall verflüchtigt, teils zu Wasser-Eis gefroren, wie man vor allem an den Polen des Mars noch findet, und teils eben vielleicht auch in den Boden versickert. Einzelne Felsen und Steine, die man mit unbemannten Rovern – kleine automatische Fahrzeuge – aus der Nähe analysiert hat, zeigen jedenfalls: Hier muss es einmal nass oder wenigstens feucht gewesen sein.
„Alien-Krabbe“ unter dem Eis
Also ist es nahe liegend, dass sich die Fachleute fragen: Wenn es auf dem Mars einmal Wasser gab – könnte es dann dort auch Leben gegeben haben? Der Mars ist zwar keine angenehme Welt, in der es sprießt, wächst und krabbelt. Aber wir wissen auch von der Erde, dass es Lebewesen gibt, die da nicht sehr anspruchsvoll sind: Tief am Boden der Ozeane, wo kein Lichtstrahl hinfällt, lebt allerlei Getier in der Nähe von unterseeischen Vulkanen. In den Wüsten – fast ohne Wasser – gibt es Überlebenskünstler wie Insekten. Und als amerikanische Forscherinnen und Forscher im März 2010 eine Kamera unter das Eis der Antarktis abließen, staunten sie nicht schlecht: Da schwamm ihnen fröhlich ein kleiner Flohkrebs entgegen – immerhin 200 Meter unter der Eiskruste! Einige Zeitungen schrieben dann gleich von der „Alien-Krabbe“.
In der Planetenforschung schließt man daraus: Auch unter den extremen Bedingungen, wie sie auf anderen Himmelskörpern herrschen, kann es möglicherweise Leben geben. Und da ist der Mars einer der Hauptverdächtigen, die man seit Jahren bei verschiedenen Missionen unter die Lupe nimmt. Noch ist man nicht fündig geworden – aber das muss wie gesagt nichts heißen.
Rätselhafter Stein vom Mars
Da wir eben schon von der Antarktis sprachen: Dort wurde vor vielen Jahren ein Meteorit gefunden, der offenbar vom Mars stammt. Darüber sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einig. Nicht ganz einig sind sie sich über das, was sich im Meteoriten befand, als man ihn untersuchte: Einige Forscherinnen und Forscher glauben, dort versteinerte Bakterien entdeckt zu haben. Andere meinen, dass es sich nicht um Überbleibsel von Bakterien handelt, sondern um harmlose Gesteinsformen, die anders entstanden sind. Auch hier dauert die Suche nach der Wahrheit also noch an …