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Sauber, sicher und schön: So fahren wir morgen

DLR-Studie für ein Auto der Zukunft – natürlich aus Leichtbau-Werkstoffen, mit Elektroantrieb und jeder Menge Sensoren, die das Fahren sicherer machen. Bild: DLR
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Mit dem Auto schnell zur Schule, nachmittags zum Sport und in den Ferien ans Meer fahren. Kommt dir das bekannt vor? Bestimmt, denn das Auto ist eines der am häufigsten genutzten Verkehrsmittel. Man ist dadurch wunderbar unabhängig und nicht auf die Abfahrtzeiten von Bus oder Bahn angewiesen: einfach „automobil“, was wörtlich übersetzt ungefähr „selbst beweglich“ heißt. Doch bei allen Vorteilen – der Straßenverkehr ist nicht gerade das, was man umweltfreundlich nennen könnte. Und bekanntlich auch nicht so sicher, wie die vielen Unfälle auf unseren Straßen zeigen. Deshalb arbeiten Fachleute am Auto von morgen und stellen sich dabei Fragen wie: Welche Motoren erzeugen weniger Abgase? Aus welchen Materialien sollten Fahrzeuge künftig gebaut sein? Und wie kann man Autos noch sicherer machen?

Forschung für die Autos von morgen: Hier werden Hilfssysteme getestet. Bild: DLR
Forschung für die Autos von morgen: Hier werden Hilfssysteme getestet. Bild: DLR

Die meisten Autos fahren heute mit Benzin oder Diesel. Doch das wird sich ändern müssen. Denn: Das Erdöl, aus dem diese Kraftstoffe hergestellt werden, geht langsam zu Ende. Also müssen neue Antriebe entwickelt werden. Auch der Umwelt zuliebe – denn so könnten viele schädliche Abgase vermieden werden, die heute noch aus dem Auspuff kommen.

Neue Treibstoffe: alles „bio“ und „öko“?

Womit fahren die Autos in der Zukunft? Zum Beispiel mit Bio-Diesel, Wasserstoff oder Strom aus der Steckdose ... Bild: G. Meyer
Womit fahren die Autos in der Zukunft? Zum Beispiel mit Bio-Diesel, Wasserstoff oder Strom aus der Steckdose ... Bild: G. Meyer

Neue Treibstoffe: Das könnten zum Beispiel Wasserstoff oder auch Biomasse sein. Oder der Strom aus der Steckdose. Es gibt bereits Prototypen, die mit solchen umweltfreundlichen Antrieben fahren. Bis das alles aber in Serie produziert und flächendeckend umgesetzt werden kann, muss noch viel geforscht und entwickelt werden.

Wenn man Bio-Diesel oder Bio-Gas einsetzen will, muss man am Motor selbst gar nicht mal viel ändern. Anders sieht es aus, wenn man Strom zum Antrieb nutzen möchte: Das Zauberwort heißt dabei „Elektro-Mobilität“. Dahinter steckt nichts anderes als die Idee, Autos mit Elektro-Motoren fahren zu lassen. Das ist übrigens nicht wirklich neu: Schon vor über 120 Jahren gab es Elektro-Autos – und einige haben in der Geschichte des Automobils sogar Geschwindigkeits-Rekorde aufgestellt! Doch irgendwie setzte sich dann doch der Benzinmotor durch – und erst seit einigen Jahren hat man das Elektro-Auto gewissermaßen „wiederentdeckt“. Der Vorteil des Elektro-Motors: Er produziert keine schädlichen Schadstoffe. Allerdings entstehen diese Schadstoffe oft schon in Kraftwerken bei der Herstellung des Stroms, den das „E-Auto“ ja mit dem Akku „tankt“. Ganz und gar umweltfreundlich ist das dann eben doch nicht. Es sei denn, der Strom stammt aus Solar- oder Windkraftanlagen – dann ist er tatsächlich lupenrein „öko“.

Neue Materialien machen die neuen Autos leicht und stabil zugleich. Bild: DLR
Neue Materialien machen die neuen Autos leicht und stabil zugleich. Bild: DLR

Die vielleicht noch bessere Alternative wäre, den Strom direkt an Bord der Autos zu produzieren. Dafür können Brennstoffzellen genutzt werden. Hier gibt es aber noch ein großes Problem: nämlich den Wasserstoff, der dazu benötigt wird. Denn der ist nur sehr kompliziert herzustellen und zu transportieren – zumindest im Moment noch.

Kompakt & wissenswert
  • Was sind Verbundwerkstoffe?
    „Verbundwerkstoffe“ bestehen aus mehreren Materialien, die miteinander verbunden werden. Das sind zum Beispiel Leichtmetalle oder Kunststoffe, Kohle- oder Glasfasern. Im „Verbund“ sind sie dann leicht und zugleich stabil.

„Bio“, „öko“ – oder wie auch immer: Ohne schädliche Abgase sollte das Auto der Zukunft in jedem Fall fahren. Aber es muss noch mehr können. Vor allem: möglichst leicht sein! Für ein Auto ist das gar nicht so einfach – wie ihr euch denken könnt. Doch auch dafür gibt es bereits Konzepte: Das Auto von morgen wird nicht mehr aus Stahl bestehen, der viel zu schwer ist. Schließlich kostet jedes Kilo mehr Sprit und selbst bei Elektro-Autos ist ja mehr Energie nötig, wenn sie groß und schwer sind. Sondern aus sogenannten „Verbundwerkstoffen“. Die sind viel leichter als Metall und zugleich sehr stabil. Um die neuen Werkstoffe in die Autos der Zukunft einzubauen, müssen sich die Ingenieurinnen und Ingenieure aber auch ganz neue Konstruktionen einfallen lassen.

Der „unsichtbare Beifahrer“

In Zukunft werden die Fahrzeuge miteinander „sprechen“ und so die Fahrer unterstützen. Bild: DLR
In Zukunft werden die Fahrzeuge miteinander „sprechen“ und so die Fahrer unterstützen. Bild: DLR

Auch wenn es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht, wird an vielen Verbesserungen gearbeitet. Etwa wenn der Abstand zum Vordermann bzw. zur Vorderfrau zu gering ist oder in anderen kritischen Situationen. Ganz erstaunliche Dinge sind da inzwischen möglich: sogar, dass Autos mit anderen Fahrzeugen Signale austauschen oder auch mit der Straße „sprechen“. Der Fahrer oder die Fahrerin erhält dann per Funk eine Alarmmeldung, wenn zum Beispiel die Geschwindigkeit auf glatter Fahrbahn zu hoch ist oder wenn man sich auf der Autobahn einem Stau nähert und deshalb besser langsam fahren sollte.

Ihr seht – es gibt schon viele gute Ideen für die zukünftigen Autos. Aber es bleibt noch viel zu tun, damit die Autos der Zukunft auch eines Tages auf der Straße fahren können. Und wer weiß, vielleicht arbeitet der bzw. die eine oder andere von euch ja demnächst am Auto der Zukunft mit ...