Achtung! Warnung! Dieser Text ist nichts für schwache Nerven! Es geht um gruselige Monster, die bei uns zu Hause ihr Unwesen treiben: um die gefürchteten „Stromfresser“! Okay – das war nur ein Witz. Und natürlich dürft ihr auch weiterlesen, wenn ihr noch nicht 18 Jahre alt seid. Obwohl: Vielleicht wärt ihr ja noch neugieriger, wenn wir schreiben würden: „Achtung! Weiterlesen verboten!“ Aber egal. Einige der Geräte, die wir zu Hause benutzen, „fressen“ jedenfalls richtig viel Energie – weshalb man sie eben „Stromfresser“ nennt. Das kostet Geld, so dass es sich lohnt, wenn man da Bescheid weiß. Also: Welche Geräte Strom und Geld „fressen“ und was man dagegen tun kann, das lest ihr in diesem Text …
Vorneweg noch Folgendes: Den Stromverbrauch misst man in Kilowattstunden. Eine Familie mit vier Personen verbraucht pro Jahr durchschnittlich 4.400 davon. Damit du dir auch nur ungefähr vorstellen kannst, wie viel das ist: Für eine einzige Kilowattstunde müsste man auf einem Hometrainer satte zehn Stunden in die Pedalen treten! Käme der Strom also nicht aus der Steckdose: Einer oder eine von euch müsste andauern radeln, damit auch nur das Licht brennt.
Kühlschränke mit „Strom-Hunger“
Einer der größten Stromfresser im Haushalt befindet sich in der Küche, wo er unauffällig in der Ecke steht und heimlich viel Energie „frisst“. Die Rede ist vom Kühlschrank. Wenn er alt, groß und dann auch noch eher leer ist, benötigt er viel mehr Energie als neue Geräte. Früher hatten Kühlschränke einen Verbrauch von rund 0,84 Kilowattstunden pro Tag. Moderne Geräte verbrauchen dagegen nur 0,36 Kilowattstunden pro Tag. Also viel weniger als die Hälfte! Über einen langen Zeitraum macht das viel aus. Denn man darf nicht vergessen: Der Kühlschrank läuft meistens das ganze Jahr, 24 Stunden am Tag! Und je nachdem, wo er steht, wächst sein „Strom-Hunger” noch. In der Nähe einer Heizung wird seine Kühlfunktion durch die Wärme erheblich beeinflusst und er verschwendet noch mehr Strom, um die gewünschte Temperatur zu erzielen.
Übrigens: Sparsame Kühlschränke erkennt man an einem kleinen Aufkleber mit dem Zeichen „A++“. Und auch für Waschmaschinen, Gefriertruhen und Elektroherde der neuen Generation gilt: Sie verbrauchen viel weniger Strom als alte Geräte.
Tatort Wohnzimmer
Folgen wir der Spur der Stromfresser noch weiter. Sie führt ins Wohnzimmer – ein wahres Paradies für Energie-Diebe! Denn hier tummeln sich Fernseher, DVD-Player und Hi-Fi-Anlagen. Nachts verraten sie sich nur durch die roten Lämpchen, die still vor sich hin glühen. Sie zeigen an, dass sich die Geräte im Stand-by-Betrieb befinden. Das wiederum bedeutet: Sie verbrauchen Strom, ohne dass sie benutzt werden. Bei einem einzigen Gerät könnte man noch sagen: Was soll’s? Doch viele Geräte in vielen Häusern verbrauchen insgesamt ganz enorme Energiemengen! In Deutschland wird durch den Stand-by-Betrieb von Haushaltsgeräten in einem Jahr insgesamt so viel Strom verbraucht, wie zwei große Kraftwerke produzieren: 14 Milliarden Kilowattstunden! So viel – das könnten wir alle zusammen gar nicht auf den Hometrainern dieser Welt abstrampeln ... Der Nebeneffekt dieser Verschwendung für die Umwelt: Rund 10 Millionen Tonnen CO2 gelangen durch die „Geräte mit roten Lämpchen” in die Luft – völlig unnötig.
Gemeine „Schein-Aus-Geräte“
Noch gefährlicher sind aber „Schein-Aus-Geräte”. Sie tun nur so, als ob sie aus wären! Denn sie saugen selbst dann noch Strom, wenn das Gerät ausgeschaltet wird und auch das Stand-by-Licht erlischt. Übeltäter in diesem Fall ist der Transformator, der die Spannung zwischen dem Gerät und dem Stromnetz regelt. Erst wenn der Stecker gezogen wird, hört der Stromverbrauch auf. Oder wenn man sich eine Steckerleiste mit Schalter kauft: Einfach den Knopf drücken – und ihr spart Strom und Geld!
Die Spur führt in dein Zimmer ...
Selbst in deinem Zimmer haben sich die Stromfresser versteckt und ernähren sich gierig von Energie: PC, MP3-Player, Spielkonsolen – sie alle verbrauchen Strom. Und das nicht zu knapp: Die Informations- und Kommunikationstechnik verursacht hierzulande sehr viel Kohlendioxid: nämlich unglaubliche 33 Millionen Tonnen. Auch das Internet mit all seinen Servern und Rechnern frisst Strom: Experteninnen und Experten schätzen, dass allein eine einzige Suchanfrage im Web ungefähr so viel Energie verbraucht wie eine Energiesparlampe, die eine Stunde lang leuchtet.
Das sind natürlich nur umgerechnete Werte – wenn du eine Webseite anklickst, kommt da im Kraftwerk um die Ecke nicht jedes Mal ein kleines Dampfwölkchen heraus. Aber alle Energie zusammengerechnet, die durchs Internet verbraucht wird – das ergibt dann solche Ergebnisse. Was euch natürlich nicht daran hindern soll, besonders gute Seiten – und hier natürlich vor allem unser DLR_next – weiter zu besuchen …
Auch ein virtueller Charakter verbraucht echten Strom …
Hast du einen High-Tech-Computer mit jeder Menge Schnickschnack zu Hause? Macht bestimmt viel Spaß – ist aber leider nicht gerade sparsam. Ein PC mit schnellem Prozessor und leistungsfähiger Grafikkarte kann über 700 Kilowattstunden pro Jahr benötigen. Dann doch lieber eine sparsamere Version nehmen, die weniger als 100 Kilowattstunden pro Jahr – immer bei durchschnittlicher Nutzung – verbraucht. Und Vorsicht vor Online-Spielen und Online-Welten! Selbst da wird Strom gefressen: Ein Charakter aus einer virtuellen Welt verbraucht so viel wie ein durchschnittlicher Single-Haushalt – nach einer Schätzung des Umweltbundesamtes.
Den Stromfressern das Handwerk legen
Nachdem wir die Stromfresser aufgespürt haben, müssen wir ihnen jetzt das Handwerk legen. Das Problem ist aber, dass wir ja eigentlich nicht auf sie verzichten wollen. Darum geht es auch nicht. Es geht nur um einen vernünftigen, sparsamen Umgang mit Fernsehern und anderen Geräten – und mit der Energie, die sie verbrauchen. Schaltbare Steckdosenleisten – oben schon mal erwähnt – eignen sich hervorragend dazu, mehrere Geräte zusammenzuschließen. Und mit einem Handgriff sind sie dann alle aus, und zwar richtig aus. Das ist also nicht nur sparsam, sondern auch praktisch.
Eine weitere Methode: Bereits beim Kauf auf Sparsamkeit und „Energie-Effizienz“ der Geräte achten sowie ältere gegen neuere Geräte tauschen. Sie sollten auf dem bunten Energie-Etikett die Klasse von A+ oder A++ haben. Denn das bedeutet einen niedrigen Stromverbrauch. Manchmal sind diese Geräte zwar in ihrer Anschaffung etwas teurer, aber auf die Dauer zahlt sich das auf der Stromrechnung aus. Vor allem hilft es aber auch der Umwelt. Denn nicht nur Strom wird gespart, sondern es werden auch weniger Schadstoffe in die Luft gepustet. Vielleicht begibst du dich zu Hause selbst mal auf die Spur der Stromfresser ...