„Was geht mich der Mond an?“, fragt ihr euch vielleicht. „Ist doch weit weg und hat nichts mit mir zu tun …“. Doch, hat er: Ohne den Mond gäbe es uns wahrscheinlich gar nicht: Denn er stabilisiert die Erde bei ihrer Drehung um die eigene Achse und hat so dazu beigetragen, dass auf unserem Planeten überhaupt Leben entstehen konnte. „Na und“, sagen jetzt vielleicht manche. „Lange her, spielt doch heute keine Rolle mehr.“ Wieder falsch: Der Mond beeinflusst auch heute noch unser Leben: Er sorgt zum Beispiel für Ebbe und Flut. Und außerdem ist er nun mal von der Erde aus gesehen der nächstgelegene Himmelskörper – so dass er die Menschen schon immer irgendwie fasziniert hat.
Kommen wir also auf den Mond zu sprechen.
Seit Jahrtausenden betrachten Menschen diesen geheimnisvollen Begleiter der Erde. Viele Sagen und Legenden ranken sich um ihn – von Werwölfen und anderen angeblich Mondsüchtigen – und auch zahlreiche Bücher und Filme handeln vom Mond.
Dass wir – neben all diesen Phantasie-Geschichten – inzwischen eine ganze Menge über den Mond wissen, haben wir der Astronomie und schließlich der Raumfahrt zu verdanken. Erst war es der Blick durchs Fernrohr, dann kamen Fotos hinzu, die uns Raumsonden übermittelt haben. Später wurden auch Landegeräte auf seiner Oberfläche abgesetzt.
Als der Mond „wackelte“
Schließlich flogen sogar Menschen zum Mond. Sie brachten viele Kilogramm Mond-Gestein zur Erde zurück, das hier untersucht wurde, und führten viele andere Experimente durch. Zum Beispiel stellten sie Seismometer – Geräte, mit denen man Erdbeben misst – auf. Bevor man dann mit dem großen Apollo-Raumschiff zurück zur Erde flog, ließ man die Mondfähre, die jetzt nicht mehr benötigt wurde, auf den Mond stürzen.
15 Minuten lang soll der Mond nach diesen Einschlägen „gewackelt“ haben – na ja, so lange haben die Instrumente jedenfalls die leichten „Mond-Beben“ registriert, die durch den Aufprall erzeugt wurden. Daraus hat man Rückschlüsse auf das Innere des Mondes ziehen können.
Die Apollo-Flüge waren echte „Highlights“ der Raumfahrt: Bis auf die berühmte Mission Apollo 13, die fast in einer Katastrophe geendet hätte, verliefen alle Mond-Flüge erfolgreich. Zwar wäre gleich bei der ersten Landung auf dem Mond fast der Treibstoff ausgegangen und die Fähre beinahe abgestürzt. Und beim nächsten Start vom Kennedy-Space-Center in Florida schlug ein gewaltiger Blitz in die Rakete ein. Auch purzelten die Astronauten immer wieder mal in den Mondstaub, weil sie sich erst an die geringe Schwerkraft gewöhnen mussten, die dort oben herrscht. Doch alle diese Zwischenfälle konnten irgendwie gemeistert werden.
Wie der Mond entstanden ist
Wir wissen heute, aus welchen Mineralien sich der Mond zusammensetzt – und wir haben auch eine Vermutung, wie er überhaupt entstanden ist: Vor Milliarden von Jahren muss die Erde mit einem anderen Himmelskörper zusammengestoßen sein, so dass große Teile der Erdkruste ins All geschleudert wurden. Und diese Trümmerteile haben sich dann wohl allmählich gegenseitig angezogen und schließlich zum Mond geformt, wie wir ihn heute kennen. Das ist zumindest die Theorie, die von den meisten Expertinnen und Experten inzwischen vertreten wird.
SMART-1: mit futuristischem Triebwerk zum Mond
Vor den Apollo-Missionen hatte man rund 60 Sonden zum Mond geschickt – manche erfolgreich, viele andere nicht. Nach den Apollo-Flügen haben rund zehn unbemannte Sonden den Mond erkundet.
Darunter war auch die europäische Mission SMART-1, bei der nebenbei ein futuristisches Ionen-Triebwerk getestet wurde: Dabei nutzt man vereinfacht gesagt ausströmende elektrisch geladene Gas-Teilchen als Antrieb. Sie erzeugen zunächst nur einen ganz leichten Schub und treiben die Sonde ungefähr mit dem Druck voran, den ein Blatt Papier erzeugt, wenn ihr es auf eure flache Hand legt. Das ist zwar erst einmal nicht viel. Der Trick an der Sache: Dieser Druck entsteht dauernd und addiert sich, so dass sich allmählich auch das Tempo erhöht, bis die Sonde richtig schnell durchs All saust.
Wasser auf dem Mond!
Eine andere spektakuläre Mission hieß Chandrayaan-1. Zwar verlor man im Herbst 2009 den Kontakt zu dieser indischen Sonde, doch lieferte sie vorher eine kleine Sensation: Sie entdeckte, dass der gesamte Mond von einer dünnen Schicht von Wasser-Molekülen überzogen ist. Das ist zwar weniger als ein Hauch – und selbst wenn man den ganzen Mond wie einen Schwamm ausquetschen könnte, käme dabei nur ein kleiner See zusammen. Dennoch waren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in aller Welt ziemlich überrascht. Sie hielten den Mond nämlich bis dahin für „knochentrocken“ und hatten bestenfalls gehofft, dass in einigen tiefen Kratern, in die nie die Sonne vordringt, Wasser-Eis vorhanden sein könnte.
Auch wenn die Schwerkraft auf dem Mond geringer ist als auf der Erde: Das macht das Leben nicht immer leichter – wie dieser kurze Filmausschnitt zeigt … Quelle: NASA
Falls du mehr über den Mond wissen willst: Unten findest du einen Link zu einem Schulbuch, das wir kürzlich erstellt haben. Das ist zwar eigentlich für jüngere Schüler gedacht – aber es enthält für die Lehrer sehr viele Informationen zu Erde und Mond, die sicher auch für dich interessant sind!