ALIGHT

Im EU-Projekt ALIGHT erarbeiten 17 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände aus ganz Europa ein Konzept, wie europäische Flughäfen schnell und smart auf eine nachhaltige Energieversorgung umsteigen können.

Das Konsortium testet, wie die Infrastruktur am Boden reibungslos auf nicht-fossile chemische Energieträger umgestellt werden kann und die Einführung von sustainable aviation fuels (SAF) für Flugzeuge gelingt. Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 Lösungen zu entwickeln, die für andere Flughäfen in Europa bei der Umstellung von Nutzen sein werden.

Als „Leuchtturm des Projekts“ fungiert der Flughafen Kopenhagen, der sich zum Ziel gesetzt hat, seine Energieversorgung bis zum Jahr 2030 komplett auf erneuerbare Quellen umzustellen und somit ein net zero airport zu werden. Das Projekt ALIGHT ist 2020 gestartet und wird im Rahmen des Programms Horizon 2020 von der EU gefördert. Die Laufzeit ist inzwischen um ein weiteres Jahr verlängert worden.

Das DLR-Institut für Verbrennungstechnik trägt das Knowhow im Bereich SAF bei. Der Beitrag der Forschenden am Institut konzentriert sich auf die Untersuchung von SAF im System Flughafen, das als die primäre Schnittstelle zwischen der Produktion und Verwendung von SAF betrachtet wird. Um das volle Potential von SAF hinsichtlich der Reduktion von CO2 als auch nicht-CO2 Emissionen (Kondensstreifenbildung) in Flugmissionen zu ermöglichen, werden Szenarien für eine zielgerichtete Verwendung von nachhaltigen Treibstoffen für Flugmissionen mit hoher Klimawirkung entwickelt („smart use of SAF“). Wir bewerten die Umsetzbarkeit am Beispiel des Flughafens Kopenhagen mit weiteren DLR-Instituten im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse.

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Da eine solche smarte Verwendung von SAF einen detaillierten Einblick in die am Flughafen verfügbaren Treibstoffe benötigt, entwickelt das Institut im Rahmen des Projekts einen digitalen Zwilling für Luftfahrttreibstoffe und SAF.

Ein Team aus unserem Institut hat außerdem im Januar und Februar 2023 eine mehrwöchige Messkampagne in Kopenhagen durchgeführt. Während dieser Kampagne ist ein Verkehrsflugzeug der Fluggesellschaft SAS mit einem Gemisch aus 35 Prozent SAF und 65 Prozent Kerosin betankt worden. Mit Hilfe des mobilen Messlabors hat das Team des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik über drei Wochen hinweg die Abgasemissionen gemessen, charakterisiert und sie mit denen anderer, konventionell betankter Flugzeuge am Flughafen Kopenhagen verglichen.

Die erste Auswertung zeigt eine klare Reduktion der Rußemissionen, und zwar in der Größenordnung von 30 Prozent. Die detaillierte Auswertung wird in Kürze veröffentlicht.

Kontakt

Dr. Markus Köhler

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verbrennungstechnik
Chemische Kinetik und Analytik
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart

Dr. Patrick Le Clercq

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Institut für Verbrennungstechnik
Mehrphasenströmungen und alternative Treibstoffe
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart