Wie gut ist die Luft in unseren Städten und in der Region? Wie können wir unsere Luft- und damit Lebensqualität verbessern? Diese Fragen sind von hoher gesellschaftlicher Bedeutung.
Gleichzeitig mangelt es oft an ausreichenden Daten. Das DLR-Institut für Verbrennungstechnik trägt mit dem mobilen Labor für Luft- und Abgasmessung durch zielgerichtete wissenschaftliche Untersuchungen zu einer verbesserten Datenbasis hinsichtlich Partikel- und Stickoxidbelastungen bei.
Die Grundlage für die Diskussion der Luftqualität in Politik und Medien ist das langfristige stationäre Umweltmonitoring in Deutschland. Der wichtige Parameter PM10 (Masse aller Partikel < 10 µm) wird an mehr als 340 Positionen kontinuierlich gemessen. Im Kontrast dazu werden die viel diskutierten ultrafeinen Partikel (UFP, d < 100 nm) jedoch lediglich an 17 Stationen in Deutschland lokal erfasst. Hier können ergänzende mobil durchgeführte Forschungsprojekte zu einem deutlich umfassenderen Bild und einer besseren Basis für Minderungsmaßnahmen beitragen. Neben einer generellen Kartographierung von Schadstoffen, wie Stickoxiden (NOx) oder UFP, wird durch mobile Untersuchungen die Identifizierung und Charakterisierung von lokalen Hot-Spot-Bereichen und Quellen ermöglicht. Das große Potenzial der mobilen Luftqualitätsmessung resultiert aus der hohen örtlichen Auflösung gekoppelt mit einer Erfassung der Daten in Echtzeit.
Das mobile Labor für Luft- und Abgasmessung des DLR Stuttgart bietet für diesen Zweck eine moderne Infrastruktur für mobile und stationäre Untersuchungen. Dies wird ermöglicht durch ein optimiertes Energiekonzept, das die Versorgung der Messgeräte über den Messzeitraum sicherstellt. Darüber hinaus ist das Fahrzeug kompakt und kann auch in Bereichen mit emissionsbedingten Einfahrtbeschränkungen (z. B. in Großstädten bzw. Umweltzonen) eingesetzt werden. Für die Erfassung von gasförmigen und partikulären Emissionen kommen moderne Laborgeräte zum Einsatz, die im regulären Umweltmonitoring üblicherweise nicht verwendet werden.
Verschiedene Messgeräte mit unterschiedlichem analytischen Fokus (z. B. hohe Zeitauflösung, präzise Größenauflösung) und ein modularer Aufbau erlauben die Beantwortung unterschiedlicher wissenschaftlicher Fragestellungen. Die kontinuierliche Bestimmung der partikulären Emissionen erfolgt im Größenbereich zwischen 5,6 nm und 10 µm. Daher ist das mobile Labor für Luft- und Abgasmessung eine wertvolle Plattform in verschiedensten Forschungsprojekten und Fragestellungen. Dazu zählen:
Emissionen aus Flugzeugtriebwerken, Autoverkehr und Schifffahrt
Luftqualität in Städten und im Umfeld von Flughäfen
Emissionen der Industrie (z. B. aus Kraftwerken)
Emissionsstudien zum Einsatz von alternativen Kraftstoffen