1. Mai 2023

Sechs DLR-Institute entwickeln das Wet Engine-Konzept weiter

Ein neuer Prüfstand für die Erprobung innovativer Luftantriebskonzepte
Blick in die Beruhigungskammer einer Rolls-Royce M250 Gasturbine - die Kammer ermöglicht es, den Luftmassenstrom genau zu ermitteln.

Es gibt viele Projekte, in denen mit Hochdruck daran gearbeitet wird, die Luftfahrt nachhaltiger zu machen. Eines der vielversprechendsten ist das WET-Konzept der MTU Aero Engines (WET für Water-Enhanced Turbofan). Sechs DLR-Institute entwickeln zurzeit dieses Konzept im Vorhaben LuFo VI-2 DINA2030plus weiter. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Bei diesem Triebwerkskonzept wird die Restwärme aus dem Abgas von Fluggasturbinen genutzt, um Wasser zu verdampfen und in die Brennkammer wieder einzuspritzen. Das soll nicht nur die Effizienz des Triebwerks steigern, sondern auch die CO2- und NOx-Emissionen sowie die Bildung von Kondensstreifen reduzieren. Das Ziel ist, die Klimawirkung des Fliegens und dazu auch die Nicht- CO2-Effekte zu mindern.

Im Vorhaben LuFo VI-2 DINA2030plus, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird, bringen sechs DLR-Institute ihre gebündelten Kompetenzen mit ein: Am DLR-Institut für Verbrennungstechnik wird schrittweise ein Demonstrator für das WET-Konzept entstehen, der auf einem Retrofitted-Hubschraubertriebwerk basiert. Das DLR-Institut für Antriebstechnik wird das gesamte Zielsystem vor allem für den Betrieb mit Wasserstoff simulieren und evaluieren, und das Konzept für den Dampfgenerator experimentell untersuchen. Forschende am DLR-Institut für Physik der Atmosphäre werden die Gesamtklimawirkung eines künftigen Flugzeugs mit WET-Technologie berechnen und bewerten, wie hoch die Einsparpotenziale gegenüber herkömmlichen Fluggasturbinen sind.

Das DLR-Institut für Luftverkehr erarbeitet ein 3D- Emissionskataster zur Abbildung des Einsatzes von Triebwerken mit WET-Technologie auf Flottenebene. Das DLR- Institut für Werkstoffforschung untersucht unter anderem die Lebensdauer der Materialien. Am DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte wird parallel analysiert, welche Vorteile die Kombination mit einem free-piston Composite Cycle Engine Konzept (CCE) bringen könnte.

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Huber

Institutsleitung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verbrennungstechnik
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart