19. November 2024

Flugmodell der Ausleseelektronik für PLATOs 'schnelle' Kameras

Flugmodell der Auslese-Elektronik für eine der "schnellen" PLATO-Kameras
Eines von zwei Flugmodellen mit der Ausleseelektronik für die "schnellen" PLATO-Kameras. Sie wurden am DLR-Institut für Planetenforschung entwickelt und gebaut und jetzt zur weiteren Integration nach Belgien geschickt. An der Oberseite werden die vier CCD-Sensoren angeschlossen, unten sind die Anschlüsse für die Datenübertragung und die elektrische Versorgung angebracht.
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DLR

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Ende 2026 wird die PLATO-Mission – der Name steht für PLAnetary Transits and Oscillations of Stars – starten. Erklärtes Ziel ist es, erdgroßen Planeten um helle Sterne zu finden, genau zu charakterisieren - Radius, Masse und Alter - und unter den Fundstücken die Planeten aufzuspüren, die sich in der lebensfreundlichen Zone bewegen. Kein Wunder, dass es jetzt immer mehr Hardware, Optik- und Elektronik-Bauteile fertiggestellt und zu sehen sind, die in rund zwei Jahren in den Weltraum gehen.

Das PLATO-Instrument ist kein einzelnes Teleskop mit einem großen Hauptspiegel, sondern besteht aus 26 einzelne Kameras, die mit je vier großformatigen CCD-Sensoren ausgestattet sind.

Kameras mit verschiedenen Aufgaben

Die optischen Elemente sind in allen Kameras identisch, aber die Detektoren in der Brennebene werden unterschiedlich schnell ausgelesen. Es gibt zwei "schnelle“ Kameras, deren CCDs alle 2,5 Sekunden ausgelesen werden, und es gibt die 24 "normalen“ Kameras mit einem Takt von 25 Sekunden. Die Information von den "schnellen" Kameras braucht man, um den Satelliten präzise auszurichten und nachführen zu können. Die "normalen" Kameras sind die Arbeitspferde, die Daten für die Lichtkurven liefern, in denen sich Planeten finden lassen.

"Schnelle" Kameras zur genauen Ausrichtung des Satelliten

Die äußerst anspruchsvolle Ausleseelektronik und die Elektronik zur Datenverarbeitung der schnellen Kameras, die auch die exakte Ausrichtung des Satelliten berechnet, wurden an den beiden Berliner DLR-Weltrauminstituten, dem Institut für Planetenforschung und dem Institut für Optische Sensorsysteme, entwickelt und für die Mission „startklar“ gemacht. Es gibt noch eine Besonderheit bei den schnellen Kameras: Sie sind mit einem Blau- beziehungsweise Rotfilter ausgestattet. So kann man Transitereignisse in den kürzeren blauen und den längeren roten Wellenlängen aufzeichnen. Unterschiede der Transitsignale in den Wellenlängen können Hinweise auf die Oberfläche oder eine mögliche Atmosphäre der beobachteten Exoplaneten liefern.