Wiedereintritts- und Landetechnologien

Wiederverwendbarer Raumtransport

In der bisherigen Geschichte der Raumfahrt waren Raketen in der Regel reine Einwegprodukte. Der erste Ansatz, Raumfahrtsysteme wiederverwendbar zu gestalten, war das Space-Shuttle-Programm der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Das Shuttle hatte Flügel und brauchte seine Triebwerke beim Eintritt in die Atmosphäre und zur Landung nicht erneut zu zünden. Es kehrte im horizontalen Gleitflug zur Erde zurück. Das Programm beendete die NASA nach 135 Missionen im Jahr 2011. Gegenwärtig ist die Trägerrakete Falcon 9 von Space X eine wiederverwendbare Ausnahme zu Einwegstufen – bisher fliegt nur Space X regelmäßig in den Weltraum und lässt die erste Stufe wieder landen.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forscht seit vielen Jahren zum Thema wiederverwendbare Trägerraketen und Raumtransportanwendungen. Ziel ist ein umweltverträglicher und zugleich kostengünstiger Raumtransport der Zukunft. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Instituten und Fachbereichen des DLR bringen ihr umfassendes Wissen in Projekte auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene ein.

Aktuell sind noch viele Forschungsfragen unbeantwortet. So ist die hochkomplexe Flugphysik weiterhin nicht abschließend untersucht. Ideen und Entwürfe für im Horizontalflug rückkehrende Raketen werden genauso untersucht wie das vertikale, also rückwärts senkrechte Landen. Der Grund: Beide Prinzipien weisen Vor- wie auch Nachteile auf. Wo liegen diese? Wie funktionieren die Technologieansätze genau? Warum ist das erneute Zünden eines Raketentriebwerks nicht so selbstverständlich wie bei Flugzeugen? Wie kann die künstliche Intelligenz (KI) die Forschung und Entwicklung unterstützen? Was muss ein moderner Prüfstand für Prototypen leisten? Und wie lassen sich die Technologieansätze am besten erproben?

Dieses Thema im Fokus bietet einen Überblick zu dem umfangreichen und komplexen Forschungsbereich des wiederverwendbaren Raumtransports und stellt aktuelle Missionen und Projekte sowie wichtige DLR-Tätigkeiten auf diesem Gebiet vor.

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Philipp Burtscheidt

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