Am Ostermontag, dem 2. April, startete eine Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center (Florida) ins All. An der Spitze: ein unbemanntes Dragon-Raumschiff. Darin über 2 Tonnen an Nachschub und wissenschaftlichen Geräten für das Forschungsprogramm auf der Internationalen Raumstation. Darunter sind vor allem Instrumente, die bei der Horizons-Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst zum Einsatz kommen sollen. Ebenfalls mit an Bord: die Zeitkapsel des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Kapsel hat inzwischen zusammen mit Alex viele Male die Erde umkreist. Nach der Rückkehr zur Erde wird sie dem Haus der Geschichte in Bonn übergeben – und dort ein halbes Jahrhundert lang verwahrt: Erst 50 Jahre danach wird sie wieder geöffnet. Der Dragon-Start war damit der Beginn einer langen Reise durch Raum und Zeit …
Die Falcon-Rakete und auch das Dragon-Raumschiff stammen von Space X. Ziel dieser US-Raumfahrtfirma des Unternehmers Elon Musk ist es, die Kosten für Flüge ins All zu senken, indem Raketen und Raumschiffe wiederverwendet werden können.
Auch die erste Stufe der Falcon 9, die am 2. April ins All flog, und auch das Dragon-Raumschiff waren schon einmal im Weltraum. Die Raketenstufe war danach weich auf der Erde gelandet, die Dragon-Kapsel im Pazifik niedergegangen. Beide wurden natürlich anschließend gründlich gecheckt und für den erneuten Einsatz aufbereitet.
Da diese Technologie der Wiederverwendbarkeit noch sehr neu ist, war die Spannung vor dem jetzigen Start entsprechend groß. Das galt auch für das Interesse der Öffentlichkeit: Tausende Menschen versammelten sich um das Startgelände an der Ostküste von Florida, um den Start live zu verfolgen.
Auch in Deutschland – wie weltweit in vielen Ländern – waren die Menschen live dabei, und zwar über das Internet. Viele verfolgten diese Raumfahrt-Mission ganz besonders aufmerksam: Denn von ihnen war etwas mit an Bord! In der Zeitkapsel befinden sich nämlich unter anderem über 2000 Fotos, die uns via Social Media aus der Bevölkerung zugeschickt wurden. Außerdem auf dem speziellen Datenträger gespeichert: die Wünsche von 8000 Schülerinnen und Schülern für die Zukunft – allesamt Beiträge, die im Rahmen eines bundesweiten DLR-Schulwettbewerbs von Kindern und Jugendlichen formuliert und eingesandt worden waren. Die Alltags-Fotos und die Zukunftswünsche sind Grüße und Botschaften aus der Zeit von heute für die Welt von morgen. Was daraus wird, was in Erfüllung geht – in 50 Jahren werden wir es wissen … Erst einmal gut, dass die Reise durch Raum und Zeit so erfolgreich begonnen hat!