Die Abstände der Planeten zur Sonne
Da wir eben bei den Galaxien schon gedanklich im Weltraum waren: Auch in unserem Sonnensystem entdeckte man eine seltsame Zahlenfolge – und zwar schon im 18. Jahrhundert. Damals betrachteten die Forscher Johann Titius und Johann Bode die Abstände der Planeten zur Sonne. Aufgrund einer etwas komplizierten Formel – wenn du dazu mehr wissen willst, klick hier – kamen sie auf die Zahlenfolge 4, 7, 10, 16, 28, 53, 100 … Jede Zahl stand für einen Planeten, genauer für seine Entfernung zur Sonne: die 4 für den Merkur recht nah an der Sonne, dann die 7 für die Venus, dann die 10 für die Erde und so weiter. Und tatsächlich entspricht das umgerechnet den Abständen, wie sie im Sonnensystem vorkommen. Die Erde ist 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt – und das wird 1 „Astronomische Einheit“ genannt (abgekürzt AE). Und von der Sonne bis zum Merkur sind es wie von Titius berechnet 0,4 AE und von der Sonne bis zur Venus 0,7 AE. Passt! Zumindest ungefähr. Bloß zwischen Mars und Jupiter stimmt etwas nicht – und das merkten bald auch die damaligen Astronomen. Da hätte nach der Rechnung auch ein Planet sein müssen, aber es gab ihn nicht! Lange wurde vergeblich danach gesucht – und schließlich entdeckte man dort den Asteroidengürtel. Das sind Millionen von Brocken, die zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter um die Sonne ziehen. Die Zahlenfolge, die Titius und Bode aufgestellt hatten, gab also den Anstoß zur Entdeckung des Asteroidengürtels! Tja, da siehst du, wozu solche Zahlenfolgen nützlich sein können. Wobei man aber hinzufügen muss: Die Zahlenfolge, die Titius und Bode berechnet hatten, dürfte mit den Abständen in unserem Sonnensystem nur zufällig etwas zu tun haben – und auch da stimmt sie nicht so hundertprozentig.
RB (eigene Abb.)