Uranus und Neptun – und der kleine Pluto

Uranus und Neptun
Hier haben wir zwei Fotos der Voyager-Sonden zusammengestellt. Sie zeigen links Uranus und rechts Neptun. In Wirklichkeit sind die beiden Gasplaneten natürlich viele Millionen Kilometer weit auseinander.
Credit:

NASA

Pluto
Ein Foto von Pluto – aufgenommen von der Sonde New Horizons, die viele Jahre bis zu dem Zwergplaneten unterwegs war und ihn dann im Vorbeiflug fotografiert hat
Credit:

NASA, JHUAPL, SwRI

Wir fliegen vorbei an Uranus und Neptun. Das sind zwei Gasplaneten weit draußen fast schon am Rand des Sonnensystems. Wobei das mit dem „Rand des Sonnensystems“ so eine Sache ist. Eigentlich reicht es nämlich noch viel weiter. Denn da draußen kreisen noch viele andere Himmelskörper auf ihren Bahnen um die Sonne, die von hier aus nur noch wie ein etwas größerer Stern aussieht. Zu diesen kleinen Himmelskörpern gehört auch Pluto. Lange Zeit wurde er als Planet bezeichnet. Doch dann entdeckte man andere Objekte, die fast genau so groß wie Pluto sind. Sollten sie alle auch „Planet“ genannt werden? Dann hätte unser Sonnensystem auf einmal zehn oder noch mehr „Planeten“. Die Astronomen diskutierten lange und entschieden sich für eine andere Lösung: Pluto wird nun nicht mehr als „Planet“ bezeichnet, sondern als Zwergplanet.

Uranus und Neptun wurden nur von den Voyager-Sonden aus der Nähe untersucht – das ist schon viele Jahre her. Und auch Pluto bekam vor einiger Zeit endlich „Besuch“: Die Raumsonde New Horizons war mehr als neun Jahre unterwegs, bis sie im Jahr 2015 bei Pluto ankam. Sie flog an Pluto vorbei und funkte großartige Bilder zur Erde. Vorher hatte man Pluto selbst mit den besten Teleskopen nur als kleines Pünktchen gesehen und niemand wusste, wie es dort aussehen würde. Jetzt zeigten die Bilder erstmals Einzelheiten: riesige Ebenen und auch hohe Gebirge aus Eis.

Kuipergürtel und Oort’sche Wolke
Diese Grafik zeigt links den Kuipergürtel, der schon sehr weit von der Sonne und den Planeten entfernt ist. Die rechte Zeichnung zeigt die Oort’sche Wolke, die noch viel weiter weg ist.
Credit:

ESA

New Horizons konnte natürlich nicht bei Pluto anhalten: Um abzubremsen hätte die Sonde ihre Triebwerke gegen die Flugrichtung zünden müssen. Zur Erklärung: Wenn eine Sonde die Triebwerke ganz normal zündet, wird sie schneller. Wenn sie sich aber vorher rumdreht, sodass die Triebwerke nach vorne zeigen, und dann die Düsen anschaltet, feuert sie die Triebwerke gewissermaßen in die falsche Richtung und wird dadurch langsamer. Manche Raumsonden machen das auch so, um in eine Umlaufbahn einzuschwenken. Aber dafür braucht eine Sonde viel Treibstoff. Und den konnte die Sonde New Horizons nicht mitnehmen, weil das zu viel Gewicht bedeutet hätte. Also raste die Sonde an dem Zwergplaneten und einigen seiner kleineren Monde vorbei. Mittlerweile untersucht sie andere der winzigen Himmelskörper, die dort draußen im sogenannten Kuipergürtel kreisen. Den kannst du dir tatsächlich wie einen Gürtel vorstellen, der in einem riesigen Kreis um das ganze Sonnensystem herumführt. Und noch viel weiter entfernt kreist da noch etwas um unser Sonnensystem herum: Das sind unzählige Kometen und andere „Himmelskörperchen“, die sich weit jenseits der Planeten befinden. Das wird die „Oort’sche Wolke“ genannt. Kometen kannst du dir wie eisige Brocken vorstellen, wobei das Eis mit Staub vermischt ist und eher dunkel aussieht. Manche von ihnen befinden sich im Inneren des Sonnensystems – vielleicht da, wo auch Jupiter auf seiner Bahn um die Sonne kreist. Aber viele sind eben weit draußen jenseits der Bahnen von Uranus, Neptun und Pluto und auch viel, viel weiter als der Kuipergürtel. Und hier sind wir nun wirklich schon am Rand des Sonnensystems angekommen und machen mit unserer Gedankenreise mal Schluss. Sausen wir quer durchs All also zurück zur Erde – denn da wartet noch ein spannendes Quiz auf dich!