Mars: Der „Rote Planet“

Aufnahme der Bordkamera von Curiosity
Dieses Foto wurde vom Mars-Rover Curiosity aufgenommen. Diese Rover sind automatische Fahrzeuge, die mehrere Kameras und auch viele Instrumente an Bord haben – wie zum Beispiel Bohrer und auch Geräte, um die Zusammensetzung des Bodens zu analysieren. Ein Rover ist damit so etwas wie ein fahrendes Chemielabor. Die Bilder und auch die Ergebnisse der Untersuchungen werden dann zur Erde gefunkt.
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NASA

Willkommen auf dem „Roten Planeten“! Warum der Mars so genannt wird? Seine Oberfläche hat tatsächlich eine rötliche Färbung. Das kannst du sogar schon mit bloßem Auge sehen, wenn du den Mars am Nachthimmel betrachtest! Um ihn zu finden, gibt es verschiedene Apps – auch unsere eigene App „DLR_next“, die du gratis herunterladen kannst. Du wirst sehen: Sein Licht schimmert tatsächlich leicht rötlich. Wobei wir eine Sache gleich noch korrigieren müssen: Planeten leuchten und strahlen nicht selbst – das machen nur Sterne! Dass der Mars oder auch die Venus und andere Planeten hell wie ein Stern aussehen, hat einen anderen Grund: Sie werden – wie unsere Erde – von der Sonne angestrahlt und reflektieren ihr Licht. „Reflektieren“ heißt, dass sie das Sonnenlicht zurückwerfen wie ein Spiegel.

Flusslauf
Das ist eine von vielen Aufnahmen, die eine deutsche Kamera auf der europäischen Sonde Mars Express aus der Umlaufbahn um den Roten Planeten aufgenommen hat. Deutlich ist da ein ausgetrockneter Flusslauf zu erkennen.
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ESA, DLR, FU Berlin

Jetzt aber zu der Frage, warum der Mars rötlich aussieht. Es hat mit der Beschaffenheit seiner Oberfläche zu tun: In dem Sand und Gestein ist nämlich viel Eisen enthalten. Und weil Eisen, wenn es rostet, rötlich wird, ist der Mars-Boden eben rötlich gefärbt. Wenn man so will, ist der Mars so etwas wie ein „Rost-Planet“. Aber Moment mal! Fällt dir daran etwas auf? Wie entsteht denn Rost? Oder anders gefragt: Wodurch rostet Eisen? Das passiert nur, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Das würde aber bedeuten, dass es einmal Wasser auf dem Mars gab! Und genau dafür haben Fachleute inzwischen viele Beweise gefunden. Auf Bildern von Raumsonden, die den Mars umkreisen und mit Kameras beobachten, sieht man ausgetrocknete Flusstäler. An der Breite der Täler lässt sich sogar erkennen, wie viel Wasser da einmal geflossen sein muss. Es hat wahrscheinlich sogar früher riesige Seen und sogar Meere auf dem Mars gegeben. Aber nochmal „Moment mal!“. Wir hatten doch oben gesagt, dass es auf dem Mars zu kalt für flüssiges Wasser ist. Stimmt! Heute ist das tatsächlich so. Aber man nimmt an, dass der Mars früher einmal deutlich wärmer war. Und gleich ein drittes Mal „Moment mal!“. Flüssiges Wasser ist ja eine der Voraussetzungen für Leben. Wenn es auf dem Mars einmal flüssiges Wasser gab – kann es sein, dass sich dort auch Leben entwickelt hat? Tja, das ist genau die Frage, die unsere Fachleute am Mars so besonders interessiert. Natürlich denken sie dabei nicht an grüne Mars-Männchen. Aber einfache Lebensformen wie Bakterien könnte es dort tatsächlich mal gegeben haben. Vielleicht findet man ihre Spuren noch heute irgendwo im Mars-Boden. Genau danach suchen auch Rover wie Curiosity und Perseverance – das sind automatische Fahrzeuge – auf der Oberfläche. Ob sie etwas finden werden? Noch ist dieses spannende Rätsel nicht gelöst!