Der Klimawandel

Die Entwicklung der Temperaturen auf der Erde
Hier siehst du die Entwicklung der Temperaturen auf der Erde. Links beginnt es im Jahr 1880, rechts sind die heutigen Werte eingetragen. Die gezackte Linie zeigt von Jahr zu Jahr an, ob die Temperatur im Vergleich zum Vorjahr gestiegen oder gefallen ist. Auch wenn es dabei mal etwas rauf und runter geht, erkennt man: In den letzten 140 Jahren sind die Temperaturen insgesamt deutlich angestiegen. Dabei geht es nicht um einen einzelnen Ort auf der Erde, sondern es werden Messungen aus allen Teilen der Welt berücksichtigt. Der Anstieg der Temperaturen ist hier so angegeben: Links siehst du eine Skala, bei der unter anderem die Werte 0,0 und oben 1,0 Grad eingetragen wurden. Das bedeutet nicht, dass es auf der Erde insgesamt nur 0 oder 1 Grad warm wäre. Sondern es heißt, dass sich die Temperaturen in dem ganzen Zeitraum um 1 Grad (und sogar noch etwas mehr) erhöht haben.
Credit:

NASA

Zunächst ein paar Sätze zum Klimawandel. Denn das ist ja das wichtigste Thema, wenn wir vom „Gesundheitszustand“ unseres Planeten sprechen. Seit über 100 Jahren steigen die Temperaturen auf der Erde immer weiter an. Es kann zwar mal ein paar kalte Tage im Winter oder ein paar Regentage im Sommer geben. Aber das ist ja nur das Wetter, das sich von Tag zu Tag ändert. Wenn wir dagegen vom Klima sprechen, geht es nicht um ein paar Tage. Sondern dann betrachtet man, wie sich die Temperaturen und Niederschläge über mehrere Jahre und Jahrzehnte entwickeln. Und das auch nicht nur an einem Ort. Sondern dabei werden die Werte rund um den Globus untersucht. Sieht man sich die Daten an, die über lange Zeit von Wetterstationen aus aller Welt gesammelt wurden, gibt es keinen Zweifel: Die Erde wird immer wärmer. Wir wissen auch, woran das liegt: nämlich an den Abgasen, die bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas entstehen. Das passiert vor allem in Kraftwerken, Heizungen und im Verkehr. Das wichtigste Gas, das dabei entsteht, ist Kohlenstoffdioxid. Es ist ein Treibhausgas. Das bedeutet: Es lässt das Licht der Sonne zwar durch die Atmosphäre auf die Erde, aber es lässt nicht mehr alle Wärme ins Weltall entweichen. Ausführlicher haben wir das hier behandelt – und da haben wir auch erklärt, was man dagegen tun kann. Übrigens: Ein bisschen Treibhauseffekt ist sogar gut. Das nennt man den „natürlichen Treibhauseffekt“ und ohne den wäre die Erde ein kalter „Schneeball-Planet“. Doch die vielen Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid, die andauernd in die Atmosphäre gelangen, sind einfach zu viel. Das führt nicht nur zu Hitze und Trockenheit, sodass in manchen Gegenden die Ernte ausfällt und diese Regionen fast unbewohnbar werden. Sondern an manchen Orten kommt es umgekehrt zu starken Unwettern und Flutkatastrophen. Denn wenn es auf der Erde wärmer wird, gerät dabei das ganze Wettergeschehen durcheinander. Dazu genügte bisher schon ein Anstieg um etwas mehr als 1 Grad Celsius. Das klingt zwar nach wenig, hat aber schon jetzt enorme Auswirkungen. Und es ist absehbar, dass die Erderwärmung weitergeht.

Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre
Diese Grafik der amerikanischen Weltraumorganisation NASA gibt an, wieviel Kohlenstoffdioxid (Englisch: carbon dioxide) sich in der Atmosphäre befindet – von ganz früher bis heute. Links beginnt die Kurve vor 800.000 Jahren, danach geht sie im Laufe der Jahrtausende mal etwas rauf oder runter. Erst in der letzten Zeit (also ganz rechts) steigt sie durch die Industrialisierung rasant an. Mit „Industrialisierung“ bezeichnet man die Zeit ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als die ersten großen Fabriken entstanden und damals auch die Schornsteine anfingen zu qualmen.
Credit:

NASA

Übrigens: Wie das Kohlenstoffdioxid (oft auch Kohlendioxid genannt und CO2 abgekürzt) wirkt, kannst du selbst in dieser interaktiven Animation ausprobieren. Klicke rechts Kohlendioxid an – dann erscheint ein solches „Gas-Teilchen“ im Display. Es besteht aus einem Kohlenstoff-Atom und zwei Sauerstoff-Atomen. Schicke nun mit der Taschenlampe erst einmal das normale sichtbare Licht der Sonne los. Auf dem Weg zur Erdoberfläche geht es problemlos durch das Gasmolekül hindurch. Danach schaltest du vom sichtbaren Licht auf Infrarot um – das ist die Wärmestrahlung. Du wirst sehen, dass diese Strahlung nicht komplett durch das Gasmolekül hindurchgeht. Sondern ein Teil der Wärme wird vom Molekül wieder zurückgeworfen. So verhält es sich auch mit der Wärme, die von der Erdoberfläche in Richtung Weltraum abgestrahlt wird: Das Kohlenstoffdioxid lässt sie nicht komplett in den Weltraum entweichen, sondern wirft einen Teil zurück. Und wenn zu viel von diesem Treibhausgas in der Luft ist, heizt das die Temperaturen auf unserem Planeten auf.

Der Treibhauseffekt
Mithilfe dieser Animation kannst du erkennen, wie der Treibhauseffekt funktioniert.
Credit:

phet/University of Colorado