Auf einem Flughafen arbeiten Hunderte von Menschen zusammen. Und zwar nicht nur an der sicheren und pünktlichen Abwicklung der Flugzeuge. Oft sind die Flughäfen auch regelrechte Knotenpunkte für den Verkehr einer ganzen Region. Die Zu- und Abfahrtswege für Autos, Busse und Bahnen müssen mitbedacht werden, damit Passagiere und Fracht möglichst reibungslos an ihr Ziel kommen. Um zu erkennen, was da noch verbessert werden kann und muss, hilft die Vogelperspektive …
Warst du schon einmal auf einem der ganz großen Flughäfen wie zum Beispiel in Frankfurt am Main oder in London Heathrow? Ein regelrechtes „Gewühl“ herrscht da! Von oben betrachtet – also aus der „Vogelperspektive“ – würden all die vielen Menschen, Fahrzeuge und Flugzeuge, die dort unterwegs sind, fast an einen Ameisenhaufen erinnern: Autos, die am Gebäude vorfahren, Menschen auf dem Weg zum Schalter und dann zum Flieger selbst, jede Menge Fahrzeuge auf dem Rollfeld, die Benzin, Koffer und vieles mehr an die Maschinen liefern – und natürlich die beinahe im Minuten-Takt startenden und landenden Flugzeuge. Doch was erst einmal wie ein wildes Durcheinander aussieht, hat System. Anders würde ein Airport auch gar nicht funktionieren können.
Nicht kreuz und quer …
Doch wie funktioniert ein Flughafen überhaupt? Woher kennt hier jeder seine Rolle? Und wie wird das alles koordiniert?
Zunächst einmal ist hier perfekte Organisation gefragt: echte Teamarbeit nach klaren Regeln. Ganz wichtig ist dabei die Kommunikation: Keiner muss alles wissen – aber jeder das, was für seine Aufgabe wichtig ist. Und daran müssen eben auch die Mitarbeitenden denken und immer die richtigen Informationen an die richtigen Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Gar nicht so einfach …
Die Wege sind ein anderes wichtiges Thema: Das klingt simpel, ist aber ebenfalls eine knifflige Angelegenheit. Passagiere und Gepäck, Nachschub für die Flughafen-Restaurants und auch für die Bordküche der Flugzeuge, Warenanlieferung und Müllentsorgung – all das darf schließlich nicht kreuz und quer laufen. Vieles davon passiert für uns Passagiere nahezu unsichtbar – quasi hinter den Kulissen. Und das ist auch gut so: Denn es würde ja keinen Sinn machen, dass sich die verschiedenen Personengruppen, die da in einem Flughafen unterwegs sind, in die Quere kommen. In Simulationen spielt man per Rechner diese verschiedenen „Verkehrswege“ innerhalb des Flughafengebäudes durch. So erkennt man, wo es zu „Konflikten“ kommt – wo sich also Wege kreuzen, die sich besser nicht kreuzen sollten. Dann kann man das Wegesystem verbessern – was zum Beispiel Zeit bei der Abfertigung sparen kann.
Richtig kompliziert wird diese ganze Sache auf Flughäfen deshalb, weil da ja immer auch noch die Trennung in den öffentlichen Bereich einerseits und die Sicherheitszone andererseits besteht.
Und auf dem Vorfeld geht’s weiter: Gerade hat das DLR dafür ein neues System entwickelt. Es erfasst alle Flugzeuge, die zur Startbahn oder nach der Landung zum „Gate“ rollen – und auch alle Busse und die anderen Spezialfahrzeuge. Dass Flugzeuge in der Luft vom Radar geortet werden, ist klar. Dass man aber jetzt auch alles, was sich im Flughafenbereich am Boden bewegt, auf dem „Schirm“ hat – das ist neu.