Fußball, Open-Air-Konzerte – oder der Rosenmontagszug in Köln: Wenn Tausende Menschen gleichzeitig zu einem einzigen Ziel unterwegs sind, stößt jedes Verkehrsnetz an seine Grenzen. Wie man da ewig lange Staus vermeiden kann, untersuchte das DLR bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahre 2006: mit Infrarot-Kameras, Zeppelinen und schlauer Software …
Bei sogenannten „Mega-Events“ werden die Organisatoren vor ganz besondere Herausforderungen gestellt. Denn der ohnehin schon dichte Verkehr wird für einen bestimmten Zeitraum noch dichter. Vor allem, weil viele Besucherinnen und Besucher mit dem eigenen Auto anreisen. Das verursacht nicht nur Probleme bei der Parkplatzsuche, sondern schon lange vorher bei der Anfahrt. Wenn du gelegentlich große Musik- oder Sportveranstaltungen besuchst, weißt du, wovon die Rede ist: Rund um die Konzerthalle oder das Stadion geht dann manchmal vor lauter Stau gar nichts mehr …
Wie die Fans schneller ins Stadion kamen …
Um zu testen, wie man bei solchen „Mega-Events“ den Verkehr möglichst „flüssig“ gestalten kann, hat das DLR schon im Jahr 2006 bei der Fußball-WM in Deutschland ein neues Verfahren erprobt: Mit verschiedenen Spezialkameras wurde dabei das Verkehrsgeschehen aus der Luft beobachtet – von Hubschraubern, kleinen Flugzeugen und auch von einem Zeppelin aus. Das Besondere: Die Daten konnten in „Realtime“ – also direkt „live“ und ohne Zeitverzug – erhoben und mittels Rechnern an Bord verarbeitet werden. Die Software erstellte dabei eine Art „Blitz-Prognose“ für das Verkehrsgeschehen der nächsten Minuten. Und da diese Informationen per Funk sofort an die Einsatzkräfte am Boden weitergegeben wurden, war die Polizei in der Lage, den Verkehr „störungsarm“ zu lenken: immer auf die Route, die noch frei war. Das Ergebnis des Tests: Die Fans kamen sogar schneller ins Stadion, als das bei normalen Bundesligaspielen der Fall ist. Tja, jetzt müsste man nur noch ein System entwickeln, mit dem auch der Ball schneller seinen Weg ins gegnerische Tor findet. Wir arbeiten gerade daran … Nein, natürlich nicht! Das war nur ein müder Spaß am Rande, um dich bei Laune zu halten …
Freie Fahrt – auch für den Schiri …
Doch nicht nur die Besucherinnen und Besucher müssen möglichst ohne Stau „mobil“ bleiben: Das gilt erst recht für all die anderen professionellen Helferinnen und Helfer rund um einen solchen Mega-Event. Damit sie alle schnell am Einsatzort sind, müssen auch sie über die aktuelle Verkehrslage informiert sein. Und wenn das Spiel – oder Konzert – schließlich vorüber ist und alle nach Hause wollen, ist die Party für die Verkehrs-Expertinnen und Experten noch lange nicht vorbei: Sie machen sich dann an die Auswertung und überlegen, was sie beim nächsten Mal noch besser machen können. Der nächste Mega-Event kann also kommen ...