Heute sind Sonnenfinsternisse ein faszinierendes Naturphänomen. Früher sahen Menschen darin etwas Bedrohliches, denn die Sonne ist ein Licht- und Wärmespender, ohne die Leben auf der Erde nicht gedeihen kann. Die Ursache einer Sonnenfinsternis ist inzwischen allgemein bekannt: Der Mond auf seiner Bahn um die Erde schiebt sich vor die Sonne und verdunkelt sie für einige Minuten. Sein Schatten trifft also auf die Erde und wandert darüber hinweg.
Der Mond umkreist die Erde einmal im Monat – doch warum ist nicht jeden Monat eine Sonnenfinsternis zu sehen? Das liegt daran, dass die Ebene der Mondbahn um die Erde gegenüber der Ebene der Erdbahn um die Sonne leicht geneigt ist. 5,1 Grad Unterschied in der Neigung der Bahnen führen schon dazu, dass der Mond nur etwa zweimal im Jahr eine Sonnenfinsternis verursachen kann.
Bei einer Mondfinsternis gilt das gleiche Prinzip wie bei einer Sonnenfinsternis: Nun „schiebt“ sich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne zwischen Mond und Sonne. Mond, Erde und Sonne befinden sich nahezu auf einer Linie und der Kernschatten der Erde wandert über den Mond. Weil der Durchmesser der Erde etwa viermal größer ist als der des Mondes, ist auch der Schatten der Erde viermal größer. Die Finsternis auf der Mondoberfläche dauert deswegen auch entsprechend länger.
Mondfinsternis auf der Erde = Sonnenfinsternis auf dem Mond
Befänden sich zur Zeit der Mondfinsternis Menschen auf dem Mond, dann würden sie jedoch keine vollständige Dunkelheit erleben – durch die Lichtbrechung an der Erdatmosphäre wird der Mond auch während einer Mondfinsternis oft in ein rötliches Licht getaucht. Die Astronautinnen und Astronauten würden aber dieses Spektakel anders erleben: Für sie wäre es eine von der Erde verursachte Sonnenfinsternis – denn die Sonne verschwindet ja dann hinter der dunklen Erdscheibe. Beobachten wir also von der Erde aus eine Mondfinsternis, dann sehen Menschen vom Mond aus gleichzeitig eine Sonnenfinsternis.