Stell dir vor, dass du in einem Raumschiff sitzt und das Universum erforschen willst. Eigentlich wäre eine solche Reise gar nicht möglich, weil sie Millionen und Milliarden Jahre dauern würde – aber das ist jetzt egal. Der Bildschirm, auf den du gerade schaust: Das ist gewissermaßen so etwas wie dein „Cockpit-Fenster“. Mit jedem Foto, das du gleich anklicken und betrachten kannst, entfernst du dich weiter von der Erde: zu anderen Sternen, dann auch zu anderen Galaxien – fast bis an den Rand der Unendlichkeit ...
Bild: NASA, ESA, STScI
Doch bevor du zu deiner Reise durchs Universum aufbrichst, hier noch einige wichtige Hinweise für dich – so wie sich Astronautinnen und Astronauten vor dem Start vorbereiten und dafür auch ein „Handbuch“ mit allen möglichen Informationen für den Flug lesen müssen. Wir lassen in der Zwischenzeit schon mal die Triebwerke warmlaufen …
Denn es gibt da einige Dinge, die man wissen sollte, bevor man kreuz und quer durchs Universum fliegt. Zuerst wirst du anderen Sternen begegnen, die sich noch in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, befinden. Die Milchstraße ist – einfach gesagt – ein riesiger Haufen von vielen Milliarden Sternen. Jeder davon ist eine Sonne ähnlich der unseren – manche größer, manche kleiner. Sie alle sind schon unvorstellbar weit von uns entfernt. Schließlich verlässt du sogar die Milchstraße und erkundest andere Galaxien weit draußen im Universum.
Die hier gezeigten Bilder, die du in deinem „Cockpit-Fenster“ siehst, stammen übrigens vom Weltraum-Teleskop Hubble. Es umkreist die Erde in nur rund 600 Kilometer Höhe. Das ist nicht viel, reicht aber aus, um außerhalb unserer Atmosphäre einen besonders klaren Blick in die Tiefen des Alls zu werfen: Keine Luftmassen und kein Dunst trüben da draußen die Sicht. Hubble hat derartig viele spannende Entdeckungen gemacht – der Satellit ist eine regelrechte „Entdeckungs-Maschine“!
Oft werden die Entfernungen im Universum mit Lichtjahren angegeben. Daher wäre es vielleicht gut, wenn du noch Folgendes weißt:
Der Physiker Albert Einstein hat herausgefunden, dass sich Licht mit der sogenannten Lichtgeschwindigkeit bewegt. Sie beträgt 300.000 Kilometer pro Sekunde. Wenn man also auf dem Mond – rund 400.000 Kilometer von der Erde entfernt – eine Taschenlampe anknipsen würde, wäre der Lichtstrahl etwas mehr als eine Sekunde unterwegs, bis er auf der Erde eintreffen würde und wir den kleinen Lichtpunkt sehen könnten – wobei Taschenlampen dafür natürlich viel zu schwach sind ...
Bild: NASA, ESA, STScI
Das Licht der Sonne benötigt rund acht Minuten, bis es die 150 Millionen Kilometer zur Erde zurückgelegt hat. Sehen wir also abends die Sonne direkt am Horizont rot glühen, so ist sie eigentlich schon seit acht Minuten untergegangen.
Andere Sterne sind nicht nur wenige Lichtminuten von uns entfernt, sondern viele Lichtjahre. Manche von ihnen sind vielleicht längst schon erloschen und wir sehen nur noch ihr Licht, das sie früher ausgestrahlt haben. Andere sind eben neu entstanden, doch ihr Licht ist noch nicht bei uns angekommen, so dass wir sie noch gar nicht sehen können. Und andere Galaxien sind sogar Milliarden von Lichtjahren entfernt. Wenn du also die hier gezeigten Bilder betrachtest, unternimmst du also nicht nur eine Reise durch den Raum, sondern auch eine Reise zurück in die Vergangenheit des Universums …