Schon in der Antike versuchten Wissenschaftler, im Bahnverlauf der Planeten Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. 1766 entwickelte der Physiker und Mathematiker Johann Daniel Titius eine Formel, mit der sich die Abstände der Planeten zur Sonne (mit nur geringer Ungenauigkeit) herleiten lassen. Sie wurde durch den damaligen Direktor der Berliner Sternwarte Johann Elert Bode bekannt gemacht und wird daher „Titius-Bodesche Reihe“ genannt.
Allerdings müsste es nach dieser empirischen, also aus Beobachtungen abgeleiteten Formel, zwischen Mars und Jupiter einen weiteren Planeten geben. Und so war diese Vorhersage ein Ansporn für viele Astronomen, dort nach einem bislang unbekannten Himmelskörper Ausschau zu halten. Im Wettbewerb mit anderen Astronomen entdeckte dann 1801 der italienische Astronom Giuseppe Piazzi im berechneten Abstandsbereich den vermeintlichen Planeten: Ceres.
Ceres – für einen „echten“ Planeten nicht groß genug
Mit fast 1.000 Kilometern Durchmesser ist Ceres jedoch deutlich kleiner als die übrigen Planeten und bald wurden viele weitere, noch kleinere Himmelskörper (bis heute über 50.000) auf Bahnen zwischen Mars und Jupiter gefunden. Ceres verlor seinen Status als Planet und wird nun wie die anderen Körper als Planetoid oder Asteroid bezeichnet, was „planetenähnlich“ beziehungsweise „sternenähnlich“ bedeutet.
Auch die Annahme, dass er das Trümmerstück eines größeren Planeten sei, stellte sich als falsch heraus. Inzwischen weiß man, dass es nie einen richtigen Planeten an dieser Stelle gegeben hat. Dieser hätte dort auch gar nicht entstehen können, da durch die Schwerkraft des größten Planeten Jupiter die Asteroiden laufend in ihrer Bahn gestört wurden und so nie einen großen Planeten bilden konnten.
Manche kleine Asteroiden haben sich seit ihrer Entstehung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren kaum verändert. Andere verschmolzen zu größeren Asteroiden wie Ceres. Der gehört seit 2006 immerhin offiziell zur Klasse der Zwergplaneten.