Du hast das vielleicht schon mal gehört: Die dunkeln Flecken, die man vor allem bei Vollmond gut erkennt, bezeichnet man auch als das Gesicht vom „Mann im Mond“. Denn mit etwas Phantasie und zusammengekniffenen Augen ähneln sie tatsächlich etwas einem Gesicht. In China sagt man zwar, dass das wie ein Hase aussehen würde – aber das ist jetzt mal egal. Die Frage, um die es uns geht: Wie kommt der Mond überhaupt zu diesen dunklen Flecken?
Vor einigen hundert Jahren dachten die Astronomen, dass die dunkeln Flecken mit Wasser gefüllte Meere seien. Man hat den oftmals kreisrunden Gebieten deshalb Phantasie-Namen wie „Meer der Ruhe“ oder „Meer der Heiterkeit“ gegeben – und diese Begriffe haben sich bis heute erhalten. Allerdings wissen wir schon seit langem, dass das keine Meere sind. Vielmehr handelt es sich um Riesen-Krater, die mit erkalteter Lava gefüllt sind. Und weil diese Lava dunkler ist als die übrige Mondoberfläche, sind diese Gebiete eben so dunkel.
Und wieso kam da Lava an die Oberfläche? Das Stichwort, das die Antwort liefert, haben wir eben schon erwähnt: Es lautet „Riesen-Krater“. Und auch wenn Lava hier eine Rolle spielt, geht es dabei nicht um Vulkankrater, sondern um gewaltige Einschlagskrater. Sie stammen von größeren Meteoriten, die vor langer Zeit auf die Mondoberfläche „geknallt“ sind – in einer frühen Phase des Sonnensystems, als noch nicht alles in geordneten Bahnen verlief und viele Asteroiden und auch Kometen ziemlich wild durch die Gegend flitzten. Während damals kleinere Einschläge logischerweise auch nur für kleinere Krater gesorgt haben, drangen die größeren Einschläge so tief in die Mondkruste ein, dass heißes Magma – so nennt man Lava, bevor sie an die Oberfläche kommt – aus dem Inneren des Mondes nach oben aufsteigen konnte. Dieser flüssige Brei, der aus dem Inneren des Mondes nach oben „sprudelte“, sammelte sich im Krater, füllte ihn auf – und erstarrte schließlich bei der Abkühlung zu einer glatten Oberfläche. Später trafen wieder ein paar kleinere Meteoriten dort auf, aber im Vergleich zu den anderen Gebieten auf dem Mond entstanden dadurch in den „Meeren“ nur noch wenige Krater. Tja, und so bekam der anfangs ziemlich helle Mond seine dunklen Flecken, die wir heute als „Gesicht“ bezeichnen.