Den Mond sehen wir mal als Vollmond und mal halb oder nur als Sichel, mal strahlt er nachts vom Himmel, mal ist er sogar tagsüber zu erkennen und dafür sind die Nächte dann völlig „mondlos“. Bringen wir mal etwas Ordnung in dieses Durcheinander und betrachten die Bewegung des Mondes um die Erde ein bisschen genauer. Das Ganze ist etwas kompliziert, weil es um mehrere Himmelskörper und ihre Bewegungen geht: Der Mond umrundet die Erde in etwa 27 Tagen. Und die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um sich selbst. Dass sich die Erde außerdem zusammen mit dem Mond in einem Jahr um die Sonne bewegt, ist hier nicht so wichtig.
Also: Der Mond wird von der Sonne angestrahlt – er leuchtet ja bekanntlich nicht selbst. Dadurch wird immer eine Hälfte der Mondkugel in helles Licht getaucht, während der andere Teil im Dunkeln liegt. Die Frage ist nur: Wie viel von der hellen Seite des Mondes sehen wir aus unserem Blickwinkel von der Erde aus? Wenn die Sonne auf der einen Seite der Erde steht und der Mond genau gegenüber auf der anderen, ist die Sache einfach: Dann sehen wir die gesamte helle Mond-Seite und es ist Vollmond. Das klappt natürlich nur nachts: Denn da sich Vollmond und Sonne genau auf den gegenüberliegenden Seiten der Erde befinden, können wir nie beide gleichzeitig im Blick haben. Wo es auf der Erde Tag ist, sieht man die Sonne, und wo es Nacht ist, sieht man den Vollmond. Deshalb geht der Vollmond ja auch genau dann am Horizont auf, wenn die Sonne auf der anderen Seite gerade untergegangen ist.
So viel zum Vollmond. Auf seiner Bahn um die Erde zieht der Mond jetzt weiter. Nach einem halben Umlauf – also etwa 14 Tage nach Vollmond – steht der Mond nicht mehr der Sonne gegenüber, sondern zwischen Erde und Sonne. Wir blicken jetzt auf die dunkle Seite des Mondes. Und weil sie dunkel ist, kann man sie nicht am Himmel erkennen. Zumal sich Sonne und Mond jetzt aus unserer Sicht in derselben Blickrichtung befinden, was ja auch bedeutet: Der Mond steht am blauen Taghimmel, die Sonne scheint und überstrahlt alles – keine Chance den dunklen Mond zu sehen. Und am Nachthimmel ist natürlich weit und breit kein Mond. Logisch: Der ist ja auf der Tagseite der Erde. Diese Mondphase nennt man Neumond.
Also: Bei Vollmond sehen wir die erdzugewandte Seite des Mondes ganz hell erleuchtet, bei Neumond ist sie dunkel und wir sehen sie überhaupt nicht. Und dazwischen nimmt der Mond erst ab – der Vollmond wird zum Halbmond und dann zur Sichel – und nach Neumond wieder zu. Wer sich das veranschaulichen will: Nehmt euch eine Taschenlampe als Sonne, einen Apfel als Erde und eine Mandarine als Mond. Und dann spielt ihr einfach mal die Sache im Mini-Modell durch. Das „Obst-Planetarium“ funktioniert natürlich am besten in einem dunkeln Raum. Dann Taschenlampen-Sonne an, den Mandarinen-Mond langsam und entgegen dem Uhrzeigersinn um die Apfel-Erde kreisen lassen und mal genau hinschauen, wie der Mond aus Sicht der Apfel-Erde während des Umlaufs aussieht. Guten Appetit!