Flecken auf der Oberfläche

Sonnenflecken
So sehen Sonnenflecken aus. Hier mal wieder mit einkopiertem Bild der Erde zum Größenvergleich.
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NASA/SDO

Nachdem wir uns bisher mit den Vorgängen im Inneren der Sonne beschäftigt haben: höchste Zeit, mal ihre Oberfläche zu betrachten. Aber dazu erst einmal ein wichtiger Hinweis: Man darf nie in die Sonne schauen! Nicht mit bloßem Auge und auch nicht mit einer Sonnenbrille! Denn das kann die Augen schwer schädigen und sogar dazu führen, dass man blind wird. Aber zum Glück gibt es ja Teleskope. Da darf man natürlich erst recht nicht einfach so durchschauen und die Sonne beobachten: Dann würde man in Sekundenschnelle blind werden! Deshalb sind ganz besondere Teleskope mit speziellen Filtern ausgestattet – und die Bilder, die sich damit aufnehmen lassen, können wir in Ruhe betrachten. Das gilt auch für die Bilder von Satelliten, die ihre Aufnahmen zur Erde funken. Und was sehen wir auf diesen Bildern? Zum Beispiel Sonnenflecken. Oder auch riesige Ausbrüche, bei denen Sonnenmaterie ins All geschleudert wird. Und außerdem wunderschöne „Bögen aus Licht“, die von der Sonne weg und wieder zur Oberfläche zurück führen. Gehen wir das mal schnell der Reihe nach durch.

Wow-Bild von Sonnenflecken
Manche Sonnenflecken sind groß wie die Erde. Mit speziellen Teleskopen, die einen Schutzfilter haben, kann man sie von der Erde als kleine Punkte sehen. Das Bild des japanischen Satelliten Hinode zeigt sie supernah. Echt „wow“!
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JAXA u.a.

Erst einmal zu den Sonnenflecken: Das sind Bereiche der Oberfläche, die etwas kühler als der Rest sind. Wobei „kühler“ eigentlich das falsche Wort ist: Während die Sonnenoberfläche etwa 6.000 Grad Celius heiß ist, beträgt die Temperatur der Sonnenflecken „nur“ etwa 4.000 Grad. Deshalb sehen sie auf Bildern im Vergleich zu ihrer Umgebung dunkler aus, obwohl sie eigentlich auch sehr heiß und hell sind. Sie entstehen, weil an diesen Stellen das heiße Gas aus dem Inneren der Sonne nicht so gut an die Oberfläche steigt wie sonst. Das liegt an den starken Magnetfeldern, die auf der Sonne herrschen: Manchmal blockieren sie das heiße Gas, das sich aus dem Inneren der Sonne nach oben bewegt – und dann ist diese Stelle an der Oberfläche weniger heiß und auch nicht so hell und es bildet sich ein Fleck. Manchmal wachsen solche Flecken auch an und werden sogar größer als die Erde!

Interessant ist dabei, dass sich die Anzahl der Sonnenflecken über die Jahre hinweg verändert. Erst sind da gar keine Flecken zu sehen, dann tauchen sie an wenigen Stellen auf, danach werden sie immer häufiger, später nimmt ihre Zahl wieder ab, bis sie ganz verschwinden und alles von Neuem losgeht. Wenn keine Flecken da sind, nennt man das ein „Minimum“, wenn sehr viele da sind ein „Maximum“. Von einem Minimum zum nächsten dauert es jedes Mal ungefähr elf Jahre. Auch das hat mit den komplizierten Magnetfeldern auf der Sonne zu tun, zu denen wir dir unten noch etwas mehr erklären.

Wir fassen mal wieder kurz das Wichtigste aus diesem Absatz zusammen: An manchen Stellen bilden sich auf der Oberfläche Sonnenflecken. Sie sind nicht ganz so heiß wie die Umgebung und sehen deshalb auch dunkler aus. Innerhalb von ungefähr elf Jahren nimmt die Zahl der Sonnenflecken immer mehr zu und wieder ab, bevor das Spiel wieder von vorne beginnt.