Schall in der Forschung
Bei Flugzeugen sind wir auch schon mitten in einem großen Thema der Forschung: Dabei geht es darum, Flugzeuge leiser zu machen. Wenn man eine Passagiermaschine von heute mit früheren Fliegern vergleicht, ist da zwar schon sehr viel erreicht worden. Aber die Fachleute im DLR sind sicher, dass es da noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
In einem Forschungsprojekt geht es zum Beispiel darum, den Schall mit „Antischall“ zu bekämpfen. Was das ist? Da wird der Schall praktisch mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Du erinnerst dich ja sicher, wie wir oben die Ausbreitung von Schallwellen beschrieben haben. Wie bei Wellen üblich gibt es da Wellenberge und Wellentäler. Stell dir mal eine Geräuschquelle – etwa das Triebwerk eines Flugzeugs – vor, von der solche Schallwellen mit Bergen und Tälern ausgehen. Und nun stell dir zusätzlich eine zweite Schallquelle vor. Von ihr gehen ebenfalls Wellenberge und Wellentäler aus. Aber ihre Wellenberge treffen genau auf die Täler der anderen Welle. Und ihre Täler auf die Berge der ersten Welle. Durch diese geschickte Überlagerung gleicht sich das überall aus. Ein Berg trifft auf ein Tal, ein Tal trifft auf einen Berg – und das Ergebnis ist „null“. Kein Krach, kein Lärm – einfach nichts. Tatsächlich ist das deutlich komplizierter als wir es hier eben mal so erklären können – aber das Prinzip hast du damit schon mal kennengelernt.
Auch an vielen anderen Lösungen wird geforscht, um den Fluglärm zu bekämpfen. Da ist zum Beispiel die Sache mit dem „Lärmteppich“. Ein echter Teppich ist das natürlich nicht. Der Begriff bezeichnet vielmehr den Bereich auf dem Boden, der vom Lärm eines Flugzeugs oder eines Hubschraubers erreicht wird – also wo man den Flieger beziehungsweise Helikopter hört. Damit dieses Gebiet so klein wie möglich ist, erprobt das DLR neue Anflugverfahren: Dabei umfliegt ein Flugzeug im Landeanflug die bewohnten Gebiete in großen Kurven, statt einfach geradeaus über die Hausdächer zu fliegen. Oder es setzt erst später zum sogenannten Sinkflug an, wenn es sich der Landebahn nähert – und auch dann werden weniger Anwohner belästigt, weil das Flugzeug dadurch länger in großen Höhen bleibt, sodass es kaum zu hören ist. Nun kann ein Pilot oder eine Pilotin natürlich nicht einfach eine andere Flugroute nehmen und mal eben in Kurven um Orte herumfliegen oder später mit dem Sinkflug beginnen. Sondern für all diese Verfahren sind ausführliche Tests und Genehmigungen nötig. Denn in der Luftfahrt steht die Sicherheit an erster Stelle. Das gilt auch für Hubschrauber, wo neue Technologien den Lärm der Rotoren vermindern helfen. Auch das wird im DLR erst sorgfältig getestet, bevor es zum Einsatz kommt. Aber auch wenn das alles kompliziert ist und genau erprobt werden muss, sind viele Forscherinnen und Forscher tagtäglich dabei, weitere Fortschritte auf dem Weg zum „flüsternden Flugzeug“ und zu leiseren „Helis“ zu machen.