Die berühmten „Magdeburger Halbkugeln“
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Weißt du, was ein Bällebad ist? Das sind viele bunte Kugeln, in die man wie in ein Schwimmbecken eintauchen kann. Stell dir mal die Luftteilchen um dich herum wie diese Kugeln vor – und alle bewegen sich. Von allen Seiten drücken sie dadurch auf dich – von oben, von den Seiten und sogar von unten. Diesen Druck, den die Luftteilchen ausüben, nennt man Luftdruck. Wie stark er ist, hat ein berühmter Wissenschaftler namens Otto von Guericke schon mit einem wirklich spektakulären Experiment gezeigt, das er im Jahr 1657 in Magdeburg vorführte. Er nahm zwei Halbkugeln aus Kupfer. Zusammen waren sie ungefähr doppelt so groß wie ein Fußball – nur dass der eben in der Mitte durchgeschnitten wurde. Tja, Fußball spielen konnte man damit also nicht mehr. ;-) Aber Spaß beiseite und zurück zum Experiment: Die Halbkugeln waren innen hohl und wurden aneinander gepresst, sodass sie wieder eine Kugel bildeten – nur eben mit der „Nahtstelle“ in der Mitte. Dann wurde die Luft daraus herausgepumpt, also im Inneren ein Vakuum erzeugt. Innen war jetzt also praktisch keine Luft mehr, von außen drückte aber der normale Luftdruck die Kugeln zusammen. Und zwar so stark, dass selbst 16 Pferde – acht auf jeder Seite – die beiden Halbkugeln nicht auseinander reißen konnten. Zum besseren Verständnis: Da war kein Klebstoff im Spiel und es gab auch keine Schrauben, die die beiden Halbkugeln zusammengehalten hätten – es war wirklich nur der Druck, mit dem die Luft aus der Umgebung die Halbkugeln zusammenpresste. Erst als man am Ende des Versuchs wieder Luft in die Halbkugeln hineinließ, konnten sie schließlich getrennt werden. Das ist so ähnlich wie mit dem Glas Gurken oder Marmelade, das zum ersten Mal geöffnet wird: Da musst du mit ziemlich viel Kraft am Deckel drehen, bis es „Plopp“ macht und die Luft aus der Umgebung ins Glas eindringt – und danach geht‘s dann immer ganz einfach.