Warum die Erde eine Kugel ist
Nochmal zurück zur Erde, genauer zu ihrer Kugelform. Klar, es gibt Berge und Täler, doch insgesamt ist die Erde ziemlich kugelrund. Aber warum ist das so? Nimm nochmal den Apfel zur Hand. Streck den Arm aus. Und jetzt lass den Apfel los. Ach ja, fast vergessen: Leg am besten ein Kissen unter. Solltest du keinen Apfel haben, kannst du dir das wieder nur vorstellen – und dann darfst du das Kissen gerne auch weglassen. ;-) Spaß beiseite: Was passiert, wenn du den Apfel loslässt? Logisch, er fällt nach unten. Warum? Das liegt an der Anziehungskraft der Erde – auch Gravitation genannt. Dass der Apfel nach unten fällt, hat dich sicher nicht besonders überrascht. Logisch: Alles fällt nach unten, wenn man es loslässt. Und zwar genau nach unten und nicht irgendwie schräg zur Seite. Der Apfel fällt praktisch zum Mittelpunkt der Erdkugel hin. Auch alle anderen Dinge und auch alles Gestein wird in diese Richtung angezogen. Und wenn alle Materie auf diese Weise zum Mittelpunkt hin angezogen wird – tja, dann entsteht eben die Kugelform.
Das ist auch bei den anderen Planeten unseres Sonnensystems so: Sie alle haben die Form einer Kugel. Es gibt allerdings auch einige Himmelskörper, die keine Kugelform besitzen. Denn die Anziehungskraft muss stark genug wirken, um alles zur Mitte zu ziehen. Und dafür muss ein Himmelskörper genug Masse haben. Bei kleineren Himmelskörpern wie zum Beispiel Asteroiden oder Kometen, die weniger Masse haben, ist die Anziehungskraft zu gering: Diese kleinen „Brocken“ sehen dann zum Beispiel wie Kartoffeln aus. Oder wie ein Badewannen-Entchen. Doch wirklich! Hier einige Fotos eines solchen Kometen:
Zurück zur Erdkugel: Wie die Menschen schon vor über 2.000 Jahren herausgefunden haben, dass die Erde eine Kugel ist, hat Sina in ihrem Video erklärt. Da erwähnt sie auch das Mini-Experiment mit den beiden Zahnstochern, mit dem du einen berühmten Versuch aus der damaligen Zeit (hier stark vereinfacht und etwas abgewandelt) selbst im Kleinen nachmachen kannst. Beim ersten Durchgang steckst du die Zahnstocher senkrecht in eine Scheibe, beim zweiten in eine Kugel. Wenn du dann mit einer Taschenlampe als Sonne von oben darauf leuchtest, wirst du sehen: Bei einer Scheibe als „Erde“ wirft keiner der beiden Zahnstocher einen Schatten – sie zeigen ja beide genau zur Sonne hoch über ihnen. Aber bei einer Kugel, auf der einer der beiden Zahnstocher exakt zur „Sonne“ zeigt, steht der andere immer etwas „schief“, sodass er einen kurzen Schatten wirft. Genau das ist auch bei dem historischen Experiment vor über 2.000 Jahren passiert: In einer Stadt warf eine Säule keinen Schatten, weil die Sonnenstrahlen genau senkrecht von oben auf sie fielen. In einer anderen weiter entfernten Stadt sah man dagegen zur selben Zeit einen kurzen Schatten. Und weil das nur bei einer Kugel klappt, war damit die Kugelform der Erde bewiesen. Hier nochmal der Versuchsaufbau für dein Zahnstocher-Experiment: