Durch Wolken hindurch und auch bei Nacht sehen

Präzisionsarbeit im All
Im Projekt TanDEM-X kreisen gleich zwei Satelliten eng nebeneinander um die Erde. Sie haben Radarinstrumente an Bord und tasten mit diesen Strahlen die Erdoberfläche ab.

Ganz anders arbeiten Radarsatelliten: Sie senden Radarstrahlen aus, die auf die Erdoberfläche treffen und von dort zum Satelliten zurückgeworfen werden. Aus der Zeit, die ein Signal für diese Strecke braucht, kann man ausrechnen, wie hoch oder tief das Gelände ist. Denn vom Satelliten bis zu einem hohen Berg ist der Weg des Signals ja kürzer als bis in ein tiefes Tal. Der Satellit misst auf Sekundenbruchteile genau, wie lange das Signal unterwegs ist – und aus den Daten, die erst einmal nur Zahlen sind, kann dann eine Landkarte erstellt werden. Und zwar nicht irgendeine normale Landkarte, sondern eine 3D-Karte mit Höhenangaben. So ist inzwischen die ganze Erdoberfläche supergenau vermessen worden: wichtige Infos zum Beispiel für den Bau von Straßen oder Staudämmen. Aber man kann damit auch herausfinden, wo Mobilfunk-Sendemasten oder Windräder am besten aufgestellt werden oder welche Küstengebiete in Gefahr sind, wenn der Meeresspiegel steigt. Und weil Radarstrahlen auch durch Wolken hindurchgehen, lässt sich so auch der Regenwald überwachen, um illegale Rodungen aufzuspüren. Außerdem können Radarsatelliten ihre Signale auch bei Dunkelheit senden und empfangen. Deshalb funktionieren sie auch, wenn es an den Polargebieten im Winter monatelang stockfinster ist. Anders als normale Kameras, die da nichts erkennen würden, können Radarsatelliten so in diesen Regionen der Erde rund um die Uhr die Eisbedeckung vermessen.

3D-Bilder der Erdoberfläche
So sehen die 3D-Bilder aus, die aus den Daten von Radarsatelliten hergestellt werden können. In diesem Fall ist das eine Region in Südamerika.
Credit:

DLR/NASA

So, damit sind wir am Ende unserer Gedankenreise. Außer den erwähnten Beispielen gibt es natürlich noch unzählige andere Umweltfragen, bei denen uns die Erdbeobachtung mit Satelliten und die Atmosphärenforschung helfen. Und hinter all diesen Projekten stehen unzählige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hier stellen wir dir einige von ihnen in einem kurzen Video vor. Sie arbeiten im DLR-Institut für Physik der Atmosphäre und du wirst sicher spüren, wie sehr sie sich für ihre Forschung begeistern. Film ab!

Institut für Physik der Atmosphäre
DLR-Mitarbeitende berichten über ihre Arbeit