Signale von Außerirdischen? Nein, kosmische „Leuchttürme“

Ein schnell rotierender Pulsar
Wenn ein großer Stern gegen Ende seines „Lebens“ in sich zusammenfällt, wird daraus ein Neutronenstern. Er dreht sich hunderte Mal pro Sekunde um die eigene Achse. Fallen die Strahlen, die er dabei aussendet, genau auf die Erde, spricht man von einem Pulsar.
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NASA, ESA, STScI

Im Jahre 1967 fing eine junge Doktorandin namens Jocelyn Bell in England damit an, das All mit neuen Antennen und Messgeräten zu erforschen. Kaum hatte sie die Empfangsanlagen eingeschaltet, da registrierte sie schon die ersten Signale. Und die waren so regelmäßig, dass die junge Wissenschaftlerin und ihr Doktorvater einen Moment lang überlegten, ob es sich dabei um die Signale von Außerirdischen handeln könnte! Doch schnell stellte sich heraus: Jocelyn Bell hatte keine Signale von kleinen grünen Männchen empfangen, sondern einen besonderen Typ von Sternen entdeckt: einen Pulsar.

Heute weiß man: Pulsare sind ausgebrannte Sterne, die sich extrem schnell um sich selbst drehen und dabei wie Leuchttürme Strahlung aussenden. Dass die Signale so regelmäßig waren, hatte also natürliche Ursachen: Die Strahlen trafen immer wieder auf die Erde, weil der Stern so schnell rotierte – eben so ähnlich wie ein Leuchtturm, der seine Lichtstrahlen immer im Kreis herum aussendet. Diese Entdeckung wurde später mit dem Nobelpreis belohnt, den – nein, nicht die junge Forscherin, sondern – ihr älterer Chef erhielt ...