Gefahr aus dem All

Umlaufbahnen von Asteroiden
Diese Grafik zeigt die Umlaufbahnen aller bekannten Asteroiden, die der Erdbahn gelegentlich nahe kommen. Keiner von ihnen ist den Berechnungen zufolge auf Crash-Kurs mit unserem Planeten. Doch es werden ständig neue entdeckt. Umso wichtiger sind Projekte, die sich mit der Asteroiden-Abwehr beschäftigen.
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NASA/JPL-Caltech

Es ist eines der Horrorszenarien, wie man sie aus Kinofilmen kennt: Ein Asteroid droht auf die Erde zu stürzen! Was in Filmen wie „Deep Impact“ für Spannung sorgt, beschäftigt die Expertinnen und Experten auch in der Realität. Denn auch wenn zurzeit keine akute Gefahr besteht, so kann man eine solche tödliche Kollision nicht gänzlich ausschließen. 

Der Asteroidengürtel (künstlerische Darstellung)
Zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter gibt es unzählige Asteroiden. Doch einige dieser Brocken ziehen auch weiter innen auf ihren Bahnen um die Sonne und kommen dabei der Erde nahe.
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NASA, JPL, Caltech

Dass größere Asteroiden unseren Planeten treffen können, zeigt schon ein Blick in die Vergangenheit: Vor rund 65 Millionen Jahren sorgte ein gigantischer Einschlag im heutigen Mexiko nicht nur für einen riesigen Krater, sondern auch für eine unvorstellbar große Aschewolke. Staub und Dreck gelangten in die Atmosphäre und verdunkelten jahrelang den Himmel, was offenbar zu einer Abkühlung des Klimas führte. Man geht davon aus, dass dadurch viele Lebewesen – darunter auch die Dinosaurier – ausstarben. Doch man muss gar nicht so weit in der Geschichte zurückgehen: Es ist erst rund 100 Jahre her, als ein außerirdischer Brocken über Sibirien niederging. Knapp über der Oberfläche explodierte er mit der Kraft vieler Atombomben und verwüstete ein riesiges Waldgebiet.

Was im Ernstfall tun?

Einschlag eines großen Asteroiden
So wie in dieser Illustration könnte es aussehen, wenn ein großer Asteroid die Erde trifft.

Bisher wurden über 10.000 NEOs entdeckt, jeden Monat kommen 70 weitere hinzu. „NEO“ steht dabei für Near Earth Objects – so nennt man alle Himmelskörper, die sich der Erde nähern. Die meisten davon sausen in sicherer Entfernung an uns vorbei. Manche kommen uns aber auch so nah wie der Mond – oder sogar noch näher! Eine NASA-Datenbank gibt dazu täglich den aktuellen Überblick. Die Entfernung wird dabei in einer Spalte im Vergleich zur Distanz von Erde und Mond (Lunar Distance) angegeben, wobei eine LD rund 400.000 Kilometern entspricht.

Asteroiden-Abwehr
Die ESA-Sonde Hera ist auf dem Weg zu zwei Asteroiden. Der kleinere von ihnen wurde zuvor von der NASA-Sonde DART gerammt. Damit sollte getestet werden, ob man so den Kurs eines Asteroiden verändern kann. Hera sieht sich die Sache noch mal aus der Nähe an.
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ESA

Was aber tun, wenn ein Asteroid nicht knapp vorbeisaust, sondern wirklich einmal auf Crash-Kurs mit der Erde gerät? Wenn man einen Asteroiden sehr früh entdeckt, könnte man eine Sonde losschicken, die einfach neben ihm herfliegt. Sie würde den Asteroiden unterwegs ganz leicht mit ihrer Masse anziehen und könnte ihn so allmählich vom Kurs abbringen. Das würde aber Jahre dauern. Wenn nicht mehr so viel Zeit bleibt, müsste eine Sonde den Asteroiden rammen und wie beim Billard in eine andere Richtung lenken. Das wurde bei der Mission DART sogar schon getestet: Da knallte die Raumsonde absichtlich auf einen Asteroiden und schubste ihn ein wenig aus der Bahn. Und schließlich gibt es auch Überlegungen, den Asteroiden regelrecht zu sprengen. Das aber sehen zahlreiche Expertinnen und Experten aus vielen Gründen sehr kritisch. Die Trümmer könnten immer noch eine Gefahr darstellen. Als allerletzte Möglichkeit bliebe noch, den Ort des Einschlags möglichst früh und genau zu bestimmen und dann das betroffene Gebiet rechtzeitig zu evakuieren – je nach Region und Vorlaufzeit aber keine leichte Aufgabe! Gut also, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt an diesem ganzen Problem arbeiten! Und zur allseitigen Beruhigung noch die Info: Aktuell ist kein größerer Asteroid bekannt, der sich auf Crash-Kurs befindet.