Elastische Flugzeuge – gibt es so etwas?

Auf den ersten Blick sehen Flugzeuge nicht gerade elastisch aus. Schließlich sind sie ja nicht aus Gummi, sondern eher starre Konstruktionen. Und tatsächlich sprechen Expertinnen und Experten sogar von „Starrflüglern“, wenn sie Flugzeuge meinen – im Unterschied zu „Drehflüglern“, wie man Hubschrauber in der Fachsprache nennt. Doch wirklich „starr“ sind Flugzeuge nicht – und das ist auch gut so! Denn ein Flugzeug ist einigen recht starken Kräften ausgesetzt: im Flug, wenn es beispielsweise zu Turbulenzen kommt, aber auch beim Start oder bei der Landung, wenn die Flugzeug-Struktur die ganze Kraft des Aufsetzens zu „spüren“ bekommt. Deshalb müssen sich Flugzeuge verformen, damit sie in solchen Situationen nicht einfach zerbrechen – frei nach dem Motto: Der Klügere gibt nach …

Flugzeugentwurf am Computer
Ein Flugzeug entsteht zunächst im Rechner: Lange bevor ein neuer Flugzeug-Typ gebaut wird, entwerfen ihn die Fachleute per Computer. Auch die „Verformungen“ eines Flugzeuges und seiner einzelnen Elemente, die im Flug auftreten, werden so berechnet.

Die Aeroelastik behandelt diese elastischen Verformungen von Flugzeugen. Die Expertinnen und Experten stellen dabei natürlich sicher, dass die Verformungen der einzelnen Elemente eines Flugzeugs nicht zu weit gehen. Denn dafür gibt es exakte Toleranzbereiche, also Grenzwerte, die ein neuer Flugzeugtyp beim Test vor der Zulassung nicht überschreiten darf. So bewegen sich die Tragflächen zwar einige Meter auf und ab – sie dürfen aber nicht so stark schwingen, dass dadurch das berüchtigte „Flattern“ entsteht. Den Unterschied zwischen harmlosen Schwingungen und gefährlichem Flattern siehst du unten. Diese beiden Animationen zeigen einen Flügel: Im einen Fall schwingt er ruhig auf und ab, wie das erlaubt ist. Im anderen Fall beginnt er gefährlich zu „flattern“ – das muss in der Konstruktionsphase verhindert werden.