Erstes Helmholtz-Graduiertenkolleg am DLR
Die Helmholtz Space Life Sciences Research School (SpaceLife) wird von der Helmholtz-Gemeinschaft ab April 2009 sechs Jahre lang gefördert und erhält zusätzliche finanzielle Mittel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Mit den Helmholtz-Fördermitteln realisiert das Kölner DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin gemeinsam mit den Universitäten Aachen, Bonn, Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Hohenheim, Kiel, Magdeburg, Regensburg, der Freien Universität Berlin, der Beihang Universität in Peking und der Deutschen Sporthochschule Köln das erste Helmholtz-Kolleg am DLR: ein intensives Ausbildungsprogramm für wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland.
"SpaceLife" ermöglicht jungen Forschern, sich interdisziplinär an Forschungsthemen wie Strahlenbiologie, Gravitationsbiologie, Astrobiologie oder Weltraumphysiologie und -psychologie zu beteiligen. Ergänzt wird das Programm durch nationale und internationale Konferenzen sowie wissenschaftliche Seminare und Persönlichkeitstrainings. "Wir binden die jungen Absolventen in international renommierte Forschergruppen ein. Das wird für junge Wissenschaftler eine sehr prägende Zeit", sagt die DLR-Koordinatorin des Kollegs, Dr. Christine Hellweg. Die Doktoranden lernen, integrierte Konzepte für die Lösung von Gesundheitsproblemen auf Weltraummissionen und verwandter Krankheitsmuster auf der Erde zu entwickeln, die Anforderungen an das Leben in extremen Umwelten weiter zu erforschen und dadurch das Ökosystem Erde besser zu verstehen. Auch die Suche nach Leben auf anderen Planten in unbemannten und bemannten Missionen zu ermöglichen gehört zu den Themen.
Ausbildungsprogramm für wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland
Beispiel für eines dieser Forschungsprojekte ist das Thema Weltraumphysiologie, das die Optimierung der physiologischen und biomechanischen Parameter des Beinmuskeltrainings unter Schwerelosigkeit zum Ziel hat. In diesem gemeinsamen Projekt mit der Deutschen Sporthochschule Köln werden neue Methoden des Beinmuskeltrainings im All erforscht. Dabei kommt erstmalig ein Antrieb aus der Robotik in Kombination mit einer Unterkörper-Unterdruckkammer zum Einsatz. Durch die Schwerelosigkeit im All werden die Beinmuskeln der Astronauten weniger stark durchblutet. Zudem sorgt die fehlende Schwerkraft für eine weniger starke Beanspruchung. Diese Faktoren beeinflussen das Training im All maßgeblich. Mit den neuen Trainingsmethoden sollen in der Schwerelosigkeit die optimale Muskelbelastung und somit die bestmögliche Blutversorgung der Beine erreicht werden. Dafür sind neue technische Lösungen sowie ein tieferes Verständnis der Biomechanik und Physiologie notwendig, an denen Ingenieure und Wissenschaftler aus der Medizintechnik, der Medizin, der Biologie sowie den Sportwissenschaften forschen.