Die Suche nach Leben im All ist eines der großen Themen, mit denen sich Weltraum-Experten beschäftigen. Heute gibt es dazu viele Forschungsprojekte: Man erkundet mit Sonden und sogar mit fahrbaren Rovern die Mars-Oberfläche und man sucht das Universum mit Teleskopen und anderen Instrumenten nach Planeten ab, die ferne Sterne umkreisen und vielleicht lebensfreundliche Bedingungen aufweisen.
Andere Forscher gehen der Frage nach, welche Voraussetzungen überhaupt nötig sind, damit Leben existieren kann: Sie schauen dazu zuerst einmal gar nicht ins All, sondern nehmen extreme Umweltbedingungen auf der Erde unter die Lupe: Wie kann es Leben auf dem Meeresgrund der Tiefsee geben, wo kein Lichtstrahl hinkommt? Wie können Bakterien im Eis der Polkappen überleben?
Vor vielen Jahren begann die wissenschaftliche Suche nach Leben im Universum mit einem Paukenschlag: Im Jahre 1967 begann eine junge Doktorandin namens Jocelyn Bell in England, das All mit neuen Antennen und Messgeräten zu erforschen. Kaum hatte sie die Empfangsanlagen eingeschaltet, da registrierte sie schon die ersten Signale. Und die waren so regelmäßig, dass die junge Wissenschaftlerin und ihr Doktorvater dafür zunächst nur eine Erklärung hatten: Es musste sich um die Signale von Außerirdischen handeln! Die Aufregung war groß. Doch dann stellte sich heraus: Jocelyn Bell hatte keine Signale von kleinen grünen Männchen empfangen, sondern einen besonderen Typ von Sternen entdeckt: einen Pulsar.
Heute weiß man: Pulsare sind ausgebrannte Sonnen, die sich sehr schnell um sich selbst drehen und dabei wie Leuchttürme Strahlung aussenden. Dass die Signale so regelmäßig waren, hatte also natürliche Ursachen. Diese Entdeckung wurde später mit dem Nobelpreis belohnt, den – nein, nicht die junge Forscherin, sondern – ihr älterer Chef erhielt ...