Im Rahmen der Astronauten-Ausbildung steht regelmäßig ein Überlebenstraining auf dem Programm. Die Besatzungen russischer Raumschiffe trainieren beispielsweise in einsamen Waldgegenden, wie sie dort mehrere Tage und Nächte bei Eis und Schnee überstehen können – falls die Kapsel am falschen Ort niedergeht und sich die Bergungsmannschaften verspäten.
Tatsächlich kam eine solche Landung am falschen Platz in der russischen Raumfahrt schon einige Male vor. Also bringt man lange vor dem Start die Mannschaft samt einer Landekapsel in eine entlegene Gegend und überlässt sie – nur mit dem Nötigsten ausgestattet – ihrem Schicksal. Holzfällen und Feuer machen gehören dabei genau so zu den Aufgaben wie nachts vor dem improvisierten Lager Wache halten. Der belgische ESA-Astronaut Frank De Winne sagte später: „Die Kälte war das Schlimmste! Es war so kalt, dass ich nicht schlafen konnte – obwohl ich hundemüde war.“ Für den Fall einer Wasserlandung muss man lernen, wie man sich in der engen Kapsel umzieht und dann ins Meer springt, um per Hubschrauber in Sicherheit gebracht zu werden.
Auch die amerikanischen Kollegen werden nicht von solchen Übungen in der Wildnis verschont. Das Überlebenstraining in der Wüste oder auch im Dschungel stand schon bei den ersten Flügen ins All auf dem Trainingsprogramm. Und noch heute lernen amerikanische Astronauten, welche Fische essbar sind und welche nicht – für den Fall, dass die Crew mitten im Meer auf Rettung warten muss und dann irgendwann einmal Hunger bekommt.