Wir erhalten öfter Zuschriften von jungen Leuten. Mal sind es Fragen, die wir per E-Mail beantworten, mal sind es Beiträge für unsere vielen Schulwettbewerbe. Das hier ist die Geschichte von einer ganz besonderen Mail, die kürzlich bei uns ankam. Beigefügt war ein Bild, das die achtjährige Noemi angefertigt hatte. Sie musste viele Wochen im Krankenhaus verbringen. Aus Langeweile und weil sie sich sehr für den Weltraum interessiert, hat sie sich da zum Thema Schwarze Löcher Gedanken gemacht. Und nicht nur das: Sie hat sich sogar überlegt, wie eine Raumsonde konstruiert sein müsste, die das Innere eines Schwarzen Lochs fotografiert und das Bild dann zur Erde schickt. Das Komplizierte daran ist ja, dass ein Schwarzes Loch nicht nur Materie, sondern auch Licht und alle Formen von Signalen so stark anzieht, dass nichts dieser gewaltigen Anziehungskraft entkommen kann. Mit anderen Worten: Um ein Schwarzes Loch herum gibt es eine unsichtbare Grenze. Außerhalb dieses Bereichs kann ein Signal der Anziehungskraft gerade noch so entweichen. Aber innerhalb dieser Zone gibt es kein Entrinnen.
Nun hatte Noemi, die übrigens auch Star-Trek-Fan ist und darüber grübelt, ob es den Warp-Antrieb wirklich eines Tages geben kann, die schlaue Idee: Eine Raumsonde könnte doch so konstruiert sein, dass sich die Kamera ganz knapp innerhalb des Grenzbereichs um das Schwarze Loch herum befindet, die Antenne zur Übertragung des Bildes aber außerhalb. Wäre es auf diese Weise möglich, ein Foto aus dem Schwarzen Loch aufzunehmen und nach außen zu übertragen? Wir haben die Zeichnung samt der Erklärungen von Noemi an unsere Experten weitergegeben. Die waren zwar etwas skeptisch, ob das wirklich klappen kann – aber sie waren auch total begeistert davon, dass ein achtjähriges Mädchen überhaupt solche Überlegungen anstellt.
Zum Dank haben wir Noemi ein großes Weltraum-Überraschungspaket geschickt. Na ja, und jetzt hoffen wir, dass es nicht in der ganzen Vorweihnachtszeit in einem Schwarzen Loch verschwindet, sondern bei ihr ankommt. ;-) Noemi weiß jedenfalls schon heute, dass sie mal Astrophysik studieren wird. Und so, wie sie drauf ist, könnt ihr ziemlich sicher sein, dass sie eines Tages zu einer Expertin auf dem Forschungsgebiet der Schwarzen Löcher wird. Wer weiß? Vielleicht arbeitet sie später mal wirklich an einer Raumsonde mit, die Schwarze Löcher untersucht. Oder sie entwickelt endlich den Warp-Antrieb. ;-)