Institut für Verbrennungstechnik
Im englischen Sprachraum werden Kraftstoffe, Treibstoffe und Brennstoffe mit nur einem einzigen Wort zusammengefasst: Fuels. Dieser Sprachgebrauch verdeutlicht die Bedeutung flüssiger chemischer Energieträger und ihre sektorenübergreifenden Einsatzmöglichkeiten eindrücklich. Das DLR-Projekt NeoFuels arbeitet ähnlich umfassend: Hier wird die Forschung zu Fuels aus so unterschiedlichen Bereichen wie Raumfahrt, Luftfahrt, Energie und Verkehr zusammengefasst. Im Mittelpunkt stehen dabei Klimaneutralität, Leistung und Wirtschaftlichkeit unsere Mobilität und Energieversorgung.
Eine wesentliche Erkenntnis aus dem Projekt ist: Um die Klimaschutzziele zu erreichen, werden alle verfügbaren Technologieoptionen benötigt. Während einige Mobilitätsbereiche wie beispielsweise der Straßenverkehr größtenteils elektrisierbar sind, bleiben flüssige Energieträger in anderen Bereichen mit hohem Leistungs- und Energiebedarf - etwa in Luftfahrt, Raumfahrt, Schifffahrt und Schwerlastverkehr - mittel- bis langfristig alternativlos. Das bedeutet, es müssen ergänzende Strategien gewählt werden. Deshalb werden im Projekt sowohl nachhaltige Treibstoffe biogenen Ursprungs (BioFuels) als auch synthetisch produzierte Kraftstoffe (SynFuels) untersucht und in aktuelle Strategien eingegliedert. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung wider. Dort sind Wasserstofffolgeprodukte, also synthetische Fuels (inklusive eFuels) ein fester Bestandteil der Energiewende.
Mit dem Projekt NeoFuels soll die zentrale Lücke zwischen Demonstration und wirtschaftlicher Umsetzung in Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr und Energie weiter verkleinert werden, indem es DLR-intern programmübergreifend arbeitet. Ein wesentliches Ziel ist es, sowohl BioFuels als auch SynFuels von der Quelle über die Herstellung bis hin zur Nutzung und deren Umweltwirkungen praktisch und methodisch voll abzubilden. Dazu wird die Expertise aller beteiligten Institutionen genutzt und miteinander verknüpft, um sämtliche Teilprozesse zu untersuchen und wo möglich zu optimieren. Für diese ganzheitliche Betrachtung bietet das DLR aufgrund der breit gefächerten Forschung beste Voraussetzungen.