Anlage zur Messung instationärer Signale und Versuchssteuerung (AMIS III)
Für die Erfassung und Analyse großer Mengen stationärer und instationärer Daten in Windkanal- und Flugversuchen verfügt das DLR-Institut für Aeroelastik über die AMIS III Anlage: Ein System zur Datenerfassung und Versuchssteuerung mit der sehr hohen Anzahl von 960 analogen und 162 digitalen Eingangskanälen. Das Besondere an der Anlage ist zudem, dass die Kanäle in Gruppen von 64 beziehungsweise 128 Kanälen als 9 Einzelsysteme oder gebündelt als ein Gesamtsystem mit 960 Kanälen oder mehreren Einzelsystemen mit jeweils Vielfachen von 64 oder 128 Kanälen genutzt werden können. Jeder Kanal wird dabei simultan mit einer Abtastfrequenz von bis zu 204,8 Kilohertz und 24bit Auflösung abgetastet. Alle Kanäle sind auch über die Grenzen der Einzelsysteme hinweg synchronisiert. Systeme können über GPS räumlich weit voneinander getrennt Messdaten vollsynchron aufzeichnen. Ein Subsystem mit 384 Kanälen ist für den Einsatz im DLR Forschungsflugzeug A320 ATRA zugelassen und wird dort für die Messung von Außendrücken, Beschleunigungen und Mikrophonen im Flugversuch eingesetzt.
Die Großforschungsanlage wandelt primär hochgenau und sehr schnell die analogen Spannungssignale von Druck-, Kraft und Beschleunigungssensoren in digitale Werte. Über die weiteren Schnittstellen der Anlage können zudem Daten berührungsloser optischer Messverfahren wie Bewegungs- oder Deformationsmessungen, drucksensitive Farben (iPSP), temperaturabhängige Farben (TSP) oder Particle Image Velocimetry (PIV) zeitsynchronisiert mit den oben genannten analogen Daten erfasst werden.
Über eine effektive Vorverarbeitung können die Signale aller Kanäle und sogar daraus abgeleitete Größen in Echtzeit auf einem oder mehreren Monitoren visualisiert werden und dienen so der effektiven Steuerung des Versuchsablaufs. Alle Messergebnisse werden aufbereitet in einer Datenbank abgespeichert damit sie für alle Projektpartner zur weiteren Auswertung oder als Validierungsdaten zur Verfügung stehen.