EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) wird die erste deutsche optische Erdbeobachtungsmission im Orbit sein. Diese wird qualitativ hochwertige, hyperspektrale Bilddaten mit 230 spektralen Kanälen im Bereich der von der Erde reflektierten Sonnenstrahlung mit einer hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung liefern. Die Hauptziele der Mission sind das Messen, die Ableitung, und das Analysieren von zahlreichen Parametern, welche entscheidende Prozesse an der Erdoberfläche beschreiben. Anwendungsbereiche umfassen unterschiedliche ökologische Fragestellungen und reichen von der Land- und Forstwirtschaft über die Geologie bis hin zur Erforschung von Küsten- und Binnengewässern. Während der Missionsdauer werden Informationen über den Status der verschiedenen Ökosysteme und ihrem Wandel hinsichtlich natürlicher oder menschlicher Einflüsse auf die Umwelt bereit gestellt. Das Management der Mission obliegt der Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die wissenschaftlichen Aspekte der Mission vertritt das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ). Die OHB-System AG ist für die Entwicklung, den Bau und den Start des Satelliten verantwortlich. Der Aufbau und Betrieb des Bodensegments liegt in den Händen des Earth Observation Center (EOC) und des Instituts für Raumflugbetrieb und Astronautentraining (RB) des DLR. Das Bodensegment wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.
EnMAP im Überblick:
Größe des Satelliten:
3,1 m × 2,0 m × 1,7 m
Masse des Satelliten beim Start:
980 kg (inklusive 55 kg Hydrazin)
Trägerrakete:
Falcon 9 (SpaceX)
Startplatz:
Ostküste der USA
Startdatum:
2022
Operationelle Lebensdauer:
> 5 Jahre
Höhe der Umlaufbahn:
653 km
Wiederholzyklus
27 Tage und 398 Orbits (polar, sonnen-synchron)
Ortszeit am Äquator:
11:00 h ± 18 min.
Wiederaufnahmemöglichkeit:
4 Tage (±30° Schwenk aus Nadir) 27 Tage (±5° Schwenk aus Nadir)