Das Earth Observation Center (EOC) ist ein Institutsverbund im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), gebildet vom Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF) und dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD). Es ist das Kompetenzzentrum für Erdbeobachtung in Deutschland.
Die Schwerpunkte des DFD liegen gleichermaßen in der Forschung mit Erdbeobachtungsdaten in den Bereichen Landoberfläche, Atmosphäre, Georisiken und zivile Kriseninformation, sowie in der Entwicklung, dem Engineering und dem Betrieb von EO Datentechnologien für Missionen, Forschung und Transfer.
Das IMF bearbeitet primär Themen der sensorbezogenen Algorithmen- und Verfahrensentwicklung, um kalibrierte Geoinformationsprodukte aus Sensormessdaten abzuleiten. Mit Methoden der Physik (Streutheorie, Wellenausbreitung, Spektrometrie), der digitalen Signalverarbeitung, der Bildverarbeitung und der künstlichen Intelligenz entwickeln wir die dafür erforderlichen Verarbeitungsketten (Prozessoren).
Die wichtigsten Aufgaben des EOC sind:
Entwicklung, Engineering und Betrieb aller datentechnischen Komponenten für Erdbeobachtungsmissionen, insbesondere Empfang, Prozessierung, Archivierung, Bestellung und Verteilung von Daten
Langzeitsicherung der Daten nationaler und internationaler Missionen im Deutschen Satellitendatenarchiv (D-SDA)
Systemengineering für Entwicklung von Datenprozessoren, Integration und operationellen Betrieb
Beförderung der Datennutzung durch Schaffung innovativer und effizienter Datenzugänge und Prozessiermöglichkeiten für die eigene wissenschaftliche Nutzung und die Nutzung durch externe Partner
Entwicklung, operative Erstellung und Analyse von fernerkundungsbasierten Informationsprodukten für Fragestellungen zu Globalem Wandel, Klima, Planung, Gesundheit und ziviler Sicherheit
Entwicklung und Nutzung von Verfahren der Künstlichen Intelligenz bei der Big Data Analyse, z. B. mit Maschinellem Lernen und Deep Learning
Entwicklung von Umwelt- und Kriseninformationssystemen und generischer Komponenten zur Analyse, Lagebilderzeugung und Entscheidungsunterstützung
Unterstützung von Bundes-, EU-Behörden und internationalen Nutzern und der Internationalen Charter on Space and Major Disasters“ durch das ZKI und die Forschungsstelle Maritime Sicherheit
Bereitstellung und Betrieb optischer Sensorsysteme für die Flugzeugfernerkundung zur Vorbereitung, Kalibrierung und Validierung von Satellitensensoren und Datenprodukten
Betrieb optischer Referenz- und Kalibrierlabors
Konzeption neuer Sensorsysteme und Missionen, Schwerpunkt SAR-Technologien, optische Systeme im Bereich des sichtbaren und infraroten Lichts (bildgebend, spektrometrisch, hyperspektral)
Dazu kommt das Earth Observation Research Cluster an der Universität Würzburg (ca. 40 Mitarbeiter), getragen durch die DLR-Kooperationsprofessuren.
Das EOC ist in 13 Abteilungen gegliedert, wobei die Abteilung "Controlling" (EOC-CON) als Zentralfunktion für beide Institute tätig ist. Weitere institutsübergreifende Funktionen werden in den Abteilungen "Informationstechnik" und "Wissenschaftskommunikation und Visualisierung" wahrgenommen.
Programmatik
Das EOC wird, wie alle DLR-Institute, durch die programmorientierte Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft gesteuert. Die staatliche Förderung erfolgt überwiegend durch das BMWK. Durch die Beteiligung an nationalen, europäischen und ESA F&E-Projekten sowie ESA-Betriebsunterstützung sind große Teile des EOC durch Drittmittel finanziert. Beide Institute kooperieren mit deutscher und internationaler Industrie sowie KMUs bei der Bewerbung auf Ausschreibungen zur Entwicklung und zum Betrieb der europäischen Erdbeobachtungsmissionen. Neben der ESA sind die größten Auftraggeber die Europäische Kommission, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium des Inneren und privatwirtschaftliche Unternehmen.
Das Earth Observation Center ist nach ISO 9001zertifiziert.